WSV muss bis zum Schluss zittern

Durch ein1:0 gegen Verl setzt der WSV seine Serie fort, kann sich aber spielerisch nicht befreien.

Wuppertal. Mengenmäßig hatte der Appell des WSV, den Verein angesichts der unsicheren Zukunft zu unterstützen, (noch) wenig gebracht. Ganze 1.446 Zuschauer - neun weniger als vor zwei Wochen - verfolgten am Samstag im Zoostadion bei bestem Herbstwetter den 1:0-Sieg gegen Verl.

Die gingen mit ihrer Mannschaft allerdings behutsam um. Nach einer mäßigen ersten Halbzeit und Pausenführung gab es noch ermunternden Beifall und auch nach einer schwachen zweiten Hälfte kaum einen Pfiff.

So blieben die drei Punkte und das fünfte Spiel in Folge ohne Niederlage der positivste Aspekt eines mauen Fußballsamstags. Dadurch ist der WSV wieder in Reichweite der oberen Liga-Etage.

Trotzdem war Trainer Michael Dämgen nicht zum Jubeln zumute. "Wir haben es nicht geschafft, die gute Leistung aus Köln zu transportieren", sagte er und war insbesondere mit der zweiten Hälfte unzufrieden. Da blieb seine Elf gegen nun stärkere Verler zu passiv und vergab kläglich ihre Konterchancen.

In Halbzeit eins hatte es Verl dem WSV durch eine hohe Fehlerquote und Harmlosigkeit im Angriff leicht gemacht. Nur einmal nutzten die Gastgeber das eiskalt, als sie einen Einwurf provozierten, den schnell ausführten, und Jerome Assauer Markus Heppkes blitzsauberen Pass in der Mitte verwertete.

Allerdings blieb es sowohl für den WSV-Torjäger (sein siebter Treffer) als auch für Interims-Kapitän und Spielgestalter Heppke die beste Szene. Besonders im zweiten Abschnitt lief die Partie an Heppke komplett vorbei, und auch der zunächst bemühte Pagano tauchte auf rechts unter.

Der junge Waldemar Schattner erledigte zwar wie Rashid El Hammouchi seine Aufgabe im defensiven Mittelfeld gut, blieb aber im Aufbau viel zu überhastet. Zudem kassierte er unglücklich kurz vor Schluss nach seinem zweiten Foul gelb-rot.

So musste der WSV bis zum Ende zittern und konnte sich bei der soliden Verteidigung und Sascha Samulewicz im Kasten bedanken, dass nichts mehr anbrannte.

"Wir machen das zweite Tor nicht, da ist es menschlich, dass man anfängt nachzudenken, zumal wir so oft den Ausgleich kassiert haben", entschuldigte sich Assauer. Die Fans sahen das offenbar ähnlich und murrten auf dem Heimweg nur leise.