WSV-Verwaltungsrat nach Düssel-Rücktritt zu klein
Disput mit dem neuen Vorstand. Mitgliederversammlung rückt immer näher.
Wuppertal. Nachdem Manager und Vorstand Tobias Gebert in der Montagssitzung sein Zukunftskonzept immer noch nicht dem Verwaltungsrat vorgestellt hatte, ist Verwaltungsrat Heiner Düssel am Mittwoch von seinem Amt zurückgetreten. Mutmaßlich basiert das Konzept auf der weiteren Unterstützung durch Friedhelm Runge, der in dieser Woche — wie Gebert — auf der Hannover-Messe war, ist aber noch nicht fix.
Kritik an der „Nichtinformation“ durch den Vorstand hatte Düssel schon in der Mittwochsausgabe der WZ geäußert. Letztlich zum Rücktritt veranlasst habe ihn dann, dass der Vorsitzende Klaus Mathies ihm gegenüber diese Äußerungen als „Skandal“ bezeichnet habe.
„Der neue Vorstand hat seine Chancen für eine neue Konzeption (. . .), nicht realisieren können. Nach meiner Auffassung gibt es nur noch den Weg eines totalen Neuanfangs, auch wenn hierbei vielleicht die wenigen guten Strukturen mit auf der Strecke bleiben könnten“, erklärte Düssel seinen Schritt weiter.
Der Rücktritt hat insofern Konsequenzen, dass der Verwaltungsrat nun nur noch aus vier Mitgliedern besteht. Die Mindeststärke ist fünf. Theoretisch gäbe es zwar die Möglichkeit, ein Vereinsmitglied kommissarisch als nichtstimmberechtigtes Mitglied bis zur nächsten Jahreshauptversammlung zu bestellen, ansonsten sieht die Satzung aber vor, dass kurzfristig eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden muss.
Die dürfte ohnehin in den nächsten Wochen anstehen. Ein entsprechender Antrag mit der erforderlichen Anzahl von über 105 Unterschriften von Mitgliedern (es müssen mindestens zehn Prozent der stimmberechtigten Mitglieder sein) traf am Mittwochmorgen zunächst per Fax auf der WSV-Geschäftsstelle ein und wurde per Einschreiben nachgereicht.
Heiner Düssel hat unterdessen angekündigt, im Restrukturierungskreis und im Verein „Dach für die Nord“ weiterhin für den WSV aktiv bleiben zu wollen. In welche Richtung seine Bemühungen zielen, verhehlte er nicht. „Der WSV ist zur Zeit ein Amateurverein, und hier ist kein Platz für ein Budget, das enorme administrative Kosten verursacht. Mit ehrlicher und ehrenamtlicher Arbeit müssen wieder lokale Sponsoren überzeugt werden, als Werbeträger zu investieren. Sportliche Erfolge können dann mittelfristig wieder zu einem professionellen Umfeld ausgebaut werden. gh