Fußball-WM in Russland Zehn Teams wohnen bei Moskau - Ägypten wählt Grosny
Moskau (dpa) - Außer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft werden noch neun weitere der 32 WM-Teams ihr Turnierquartier im Sommer im Großraum Moskau beziehen.
Unter anderen wohnen dann Vize-Weltmeister Argentinien, Europameister Portugal und Deutschlands Gruppengegner Mexiko vor den Toren der russischen Hauptstadt. Auch Mitfavorit Frankreich und der Gastgeber haben ein Hotel mit verhältnismäßig kurzen Wegen zu den beiden Spielstätten in Moskau gewählt. Das deutsche Team wohnt im Watutinki Hotel im Südwesten von Moskau.
Rekordweltmeister Brasilien bezieht wie Polen hingegen ein Hotel in Sotschi. Die Olympia-Stadt am Schwarzen Meer war auch eine DFB-Option. Fünf Teams haben St. Petersburg als Standort ausgesucht - unter anderem England und der deutsche Gruppengegner Südkorea.
Ägyptens Auswahl wohnt weit entfernt von allen zwölf Spielorten in Grosny, der Hauptstadt der Krisenregion Tschetschenien. Der tschetschenischen Regierung wird vorgeworfen, gegen Menschenrechte zu verstoßen. Die Hotel-Wahl löste umgehend Kritik am Weltverband FIFA aus, Grosny überhaupt als eines von 67 Hotel-Optionen anzubieten.
„Die Entscheidung der FIFA, Grosny als WM-Base-Camp zu nutzen, ist schockierend und empörend“, sagte die Europa- und Asien-Direktorin von Human Rights Watch, Jane Buchanan, der Nachrichtenagentur AP. Die FIFA wies die Vorwürfe zurück: „Wir haben derzeit keinen Grund zu der Annahme, dass die Entscheidung des ägyptischen Fußballverbandes, sein Basislager in Grosny zu haben, negative Auswirkungen auf die Menschenrechte haben wird.“