76. PGA-Tour-Sieg: Woods macht Jagd auf Masterstitel
Doral (dpa) - Tiger Woods knüpft immer mehr an seine alte Klasse an. Souverän gewann er in Doral sein 76. Turnier auf der US-Tour. Sollte er auch in zwei Wochen in Bay Hill siegen, würde er sein Comeback als Nummer 1 der Welt feiern - und als Favorit zum Masters nach Augusta reisen.
Mit sensationellen 19 Schlägen unter Par gewann der 37 Jahre alte Superstar souverän das mit 8,75 Millionen Dollar dotierten Turnier der Golf World Championship in Florida. Mehr noch: Bei der Arnold Palmer Invitational in zwei Wochen könnte er seinen Status als Nummer 1 der Welt, den er in seiner Karriere bereits 623 Wochen innehatte, zurückerobern. Dann würde er endgültig zum Top-Favoriten für das Masters Mitte April im Augusta National Golf Club aufsteigen.
„In der Lage zu sein, Siege einzufahren, fühlt sich gut an. Es ist immer wieder schön, vor Augusta zu gewinnen“, stellte Woods zufrieden fest. Und ergänzte augenzwinkernd: „Ich weiß, dass ich so spielen kann.“ Die logische Frage nach seinen Masters-Ambitionen ignorierte er konsequent, aber allein die Fakten bei seinem zweiten Turniersieg des Jahres 2013 sprechen eine deutliche Sprache: Auf dem anspruchsvollen Blue-Monster-Kurs in Doral gelangen ihm 27 Birdies, er verpasste seinen persönlichen Rekord damit nur um einen Schlag und beeindruckte die Konkurrenz gewaltig.
„Seine Haltung und sein Glaube an sich selbst erinnern an den Tiger Woods aus jenen Jahren, in denen er großartig gespielt hat. Er scheint nur mental in einer noch besseren Verfassung zu sein“, lobte US-Landsmann und Rivale Steve Stricker. Er lag mit 271 Schlägen am Ende zwar nur zwei Schläge hinter dem dennoch nie gefährdeten Woods. Denn der verspielte mit einer für ihn schwachen 71er-Schlussrunde und späten Bogeys an den Löchern 16 und 18 einen deutlicheren Vorsprung.
Wie stark Eldrick „Tiger“ Woods aufspielte, verdeutlicht auch sein Vorsprung vor den deutschen Golf-Assen, die 19 bzw. 22 Versuche mehr benötigten als der 14-malige Majorsieger. Der Ratinger Marcel Siem (288) auf dem geteilten 39. Rang und Martin Kaymer (Mettmann/291) als 49. hatten mit dem Kampf um die Spitzenränge nichts zu tun.
Gut fünf Wochen nach seinem Jubiläums-Triumph in La Jolla bei San Diego setzte der Kalifornier seine Jagd auf die meisten Titel auf der US-Tour erfolgreich fort. Nur der im Mai 2002 gestorbene Sam Snead war mit 82 Siegen noch erfolgreicher als der „Tiger“, der 1996 in Las Vegas sein erstes PGA-Turnier gewinnen konnte und seither mehr als 103,5 Millionen Euro an Preisgeld eingespielt hat. In der Weltrangliste liegt Woods (10,4759 Durchschnittspunkte) noch hinter Spitzenreiter Rory McIlroy (11,4675). Bei einem weiteren Sieg des Titelverteidigers in Bay Hill aber könnte der US-Star den Nordiren als Nummer 1 aber ablösen.