Golfstar Kaymer vor dem Tour-Finale in Form
Denver (dpa) - Martin Kaymer dreht zum Ende der US-Tour noch einmal richtig auf. An den ersten drei Tagen des Turniers in Denver zeigte Deutschlands bester Golfer, warum er in dieser Saison bereits bei der Players Championship und den US Open triumphieren konnte.
Mit langen Abschlägen, konstantem Eisenspiel und präzisen Putts auf den Grüns beeindruckte der 29-jährige Rheinländer die Konkurrenz. Die Form stimmt bei Kaymer vor dem Tour-Finale um den Zehn-Millionen-Dollar-Jackpot in Atlanta und dem Ryder Cup Ende September im schottischen Gleneagles.
Nach der hervorragenden 64er Runde von Samstag hatte Kaymer in Denver gute Chancen auf seinen dritten großen Erfolg auf der PGA-Tour in diesem Jahr. Mit insgesamt 202 Schlägen betrug sein Rückstand vor der Schlussrunde des dritten Playoff-Turniers um den FedExCup als Dritter nur fünf Schläge auf den Spitzenreiter Billy Horschel (197) aus den USA. Platz zwei belegte der Amerikaner Ryan Palmer (200).
Acht Birdies konnte Kaymer auf dem schweren Par-70-Kurs des Cherry Hills Country Clubs spielen. Hätte er mit zwei Bogeys nicht auch zwei Schlagverluste hinnehmen müssen, wäre es eine Traumrunde für die ehemalige Nummer eins der Welt geworden. „Ein guter Tag auf dem Platz“, twitterte Kaymer nach der starken Runde. „Fünf Schläge Rückstand sind viel, aber wer weiß.“
Die letzten Wochen und Monate waren anstrengend für Kaymer, vor allem durch die Reiserei. Zeit, die großen Erfolge zu genießen, gab es kaum. „Viele Leute vergessen, dass es sehr, sehr schwierig für jemanden ist, der jede Woche in Hotelzimmern lebt“, sagte Kaymer. „Ich hatte nicht wirklich Zeit, über die großen Siege nachzudenken.“
Und in der kommenden Woche geht es für den zweimalige Major-Sieger gleich weiter. In Atlanta steht das Playoff-Finale auf dem Programm. Die besten 30 Spieler der FedExCup-Rangliste spielen im East Lake Golf Club um den Jackpot von zehn Millionen Dollar. Kaymer hatte sich bereits in der Vorwoche mit seinem siebten Platz im TPC Boston vorzeitig die Teilnahme für das lukrative Saisonfinale der US-Tour gesichert.
Ein Star wird in Atlanta fehlen. Phil Mickelson verpasste zum ersten Mal in seiner Karriere das Finale der PGA-Tour. Der 44-Jährige aus den USA gab beim Turnier in Denver nach zwei Runden auf. Mickelson sah keine Chance mehr, sich unter die besten 30 der FedExCup-Rangliste zu spielen. „Ohne eine Chance auf die Teilnahme an der TOUR Championship, ist es nun mein wichtigstes Ziel, mich auf den Ryder Cup vorzubereiten“, sagte der fünfmalige Major-Sieger. Vom 26. bis 28. September wird er dann mit dem US-Team in Gleneagles auf die Titelverteidiger aus Europa mit einem selbstbewussten Martin Kaymer treffen.