Jubiläum in der Heimat: Woods mit 75. PGA-Triumph
San Diego (dpa) - Für Tiger Woods hätte es für seinen Jubiläumssieg keinen besseren Ort geben können als den Torrey Pines Golf Course in seiner Heimat Kalifornien.
Gut eine Autostunde von seiner Geburtsstadt Cypress im Großraum von Los Angeles entfernt, machte der US-Golfstar beim Turnier in La Jolla im Norden von San Diego seinen bereits 75. Sieg auf der PGA-Tour perfekt. Und immer, wenn der 14-malige Majorsieger beim Saisondebüt auf dem spektakulären Platz an der Pazifikküste gewann, folgte für ihn ein großartiges Jahr mit vielen bedeutenden Turniersiegen. Die Jagd auf weitere Majorsiege und den Weltranglistenersten Rory McIlroy ist also eröffnet.
„Sorry, ich kenne alle diese Statistiken nicht“, sagte Woods mit einem breiten Lächeln auf der Pressekonferenz. „Ob es sich gut anfühlt? Ja. Ob es mir Selbstvertrauen gibt? Absolut. Ich freue mich auf dieses Jahr“, sagte der Kalifornier, der in seiner Karriere bereits über 102 Millionen Dollar an Preisgeld eingespielt hat.
„Torrey Pines ist etwas ganz Spezielles. Es ist eine Ehre, die Nummer 75 auf der Tour hier zu gewinnen“, twitterte der 37-Jährige nach seinem bereits achten Sieg auf dem Torrey Pines Golf Course. Zum siebten Mal gewann Woods das PGA-Turnier in La Jolla. Zudem feierte er 2008 hier einen seiner größten Erfolge: Bei den US Open rang er in einem denkwürdigen Stechen über 18 Löcher seinen Landsmann Rocco Mediate nieder. Damit hat Woods achtmal auf ein und denselben Platz gewonnen - das gab es auf der PGA-Tour bisher nicht.
Wie wohl sich Woods auf den Golfplätzen Kaliforniens fühlt, bewies er erneut in La Jolla. Nach der zweiten Runde übernahm er die Führung und gab sie bis zum Finale am Montag nicht wieder ab. Auch die 24-stündige Unterbrechung wegen Nebels am Samstag brachte ihn nicht von seinem Kurs ab. Nach vier Runden und 274 Schlägen siegte er souverän vor Titelverteidiger Brandt Snedecker (USA) und Josh Teater (USA/beide 278 Schläge).
Für seinen 75. Erfolg auf der PGA-Tour - nur der im Mai 2002 gestorbene Sam Snead war mit 82 Siegen noch erfolgreicher - kassierte Woods 1,08 Millionen Dollar. Bei seinem ersten Sieg 1996 in Las Vegas gab es knapp 300 000 Dollar. In den letzten 17 Jahren hat sich das Preisgeld auf der US-Tour mehr als verdreifacht.
Eldrick „Tiger“ Woods war es, der Mitte der 90er Jahre den Golf-Boom in den USA auslöste. Bei seinem mit Spannung erwarteten Profi-Debüt im September 1996 in Milwaukee begrüßte das damals 20 Jahre alte Ausnahmetalent die versammelte Weltpresse mit den legendären Worten „Hello world“. Zuvor hatte er einen Millionen-Deal mit dem US-Sportartikel-Giganten Nike unterschrieben. Die Greater Milwaukee Open beendete er auf dem 60. Rang, doch nur fünf Wochen später machte er seinen ersten PGA-Triumph im Spielerparadies Las Vegas perfekt. Und vom Golfplatz des TPC Summerlin in der Wüste von Nevada sind es auch nur vier Autostunden in Woods' kalifornische Heimat.