Kaymer und Woods hadern bei US Open - Mickelson führt
Ardmore (dpa) - Martin Kaymer war bedient nach dem zweiten Gewitterabbruch bei den verregneten 113. US Open und vermasselte sich bei der Fortsetzung am Freitagmorgen komplett sein Ergebnis.
Erst musste er vier Stunden auf seinen Start beim zweiten Major des Jahres im Merion Golf Club unweit von Philadelphia warten, dann wurde nach 13 Löchern wegen Dunkelheit abgebrochen. Der 28-Jährige aus Mettmann war äußerst unzufrieden: „Das ist bitter, die schwierigen Löcher spiele ich Par, und dann mache ich die Fehler mit den Wedges“, sagte er dem Internetportal Golf.de. Auf den letzten fünf Löchern gelang gar nichts mehr - mit sechs über Par musste der Rheinländer sogar um den Cut bangen.
Marcel Siem kam nach 18 Löchern mit einer 73 ins Clubhaus, haderte aber mit einem leicht verbogenen Putter. Zuvor begeisterte der 32 Jahre alte Ratinger die zahlreichen Zuschauer mit einem Eagle an der zehnten Bahn. „Ich habe echt gut gespielt. Wenn ich die Leistung bestätige, wird es eine gute Woche“, bilanzierte Siem nach Tag eins.
Die Führung mit drei Schlägen unter Platzstandard (Par 70) übernahm Phil Mickelson. Der viermalige Major-Champion aus den USA, der fünfmal Zweiter bei den US Open wurde, war erst am Morgen eingeflogen. Am Abend zuvor war er noch bei der Abschlussfeier seiner Tochter in South Carolina dabei und landete wenige Stunden vor seinem frühmorgendlichen Start mit seinem Privatjet nahe des Golfkurses.
Der 42-Jährige nahm wegen der schmalen Bahnen keinen Driver mit auf die Runde und meisterte den schweren Kurs exzellent. Die Gewitterunterbrechung kam ihm gerade recht - so konnte er sich noch einmal auf's Ohr legen. Bei seiner 23. US Open will der beliebte Profi endlich gewinnen: „Wenn ich in der Lage bin zu gewinnen, und ich glaube, das bin ich, würde ich sagen, es ist großartig. Aber wenn ich niemals gewinne, würde es mir ein bisschen das Herz brechen.“ Schlüssel zum Erfolg wird Mickelsons kurzes Spiel sein, bereits zum Auftakt funktionierte das Putten sehr gut.
Kaymers Flightpartner Luke Donald aus England lauerte einen Schlag hinter Mickelson. Topfavorit Tiger Woods haderte nach einer 73 mit seinen wenig konstanten Schlägen. Der Weltrangliste-Erste und dreimalige US-Open-Champion plagte sich mit einer Verletzung am linken Handgelenk herum, die er sich auf der ersten Bahn zugezogen hatte, als er den Ball aus dem tiefen Gras schlagen musste. Immer wieder schüttelte er seine Hand aus, wollte aber hinterher nichts von einer Behinderung wissen: „Mir geht es gut, ich freue mich auf die nächste Runde“.