Kaymers Chance auf Golf-Thron: 3. Runde in Marana

Marana (dpa) - Martin Kaymer ist dem Golf-Thron ganz nahe gekommen. Der 26-Jährige aus Mettmann zog nach seinem Sieg im Stechen am 2. Extra Loch gegen den Briten Justin Rose erstmals ins Achtelfinale der WGC Match Play Championship in Arizona ein.

Damit wahrte der Rheinländer seine große Chance, den Briten Lee Westwood in dieser Woche als Nummer 1 abzulösen. Die Konstellation ist so günstig wie nie bei dem mit 8,5 Millionen Dollar dotierten Lochspiel: Westwood scheiterte auf dem Wüstenkurs in Marana wie im Vorjahr an dem Amerikaner Nick Watney und verpasste zum elften Mal bei einem WGC Match Play den Einzug in Runde drei. Da sich auch Tiger Woods bereits zuvor nach einer Niederlage am ersten Extra-Loch gegen den Dänen Thomas Björn verabschiedet hatte, könnte sich Kaymer als erster Deutscher nach Bernhard Langer (1986) die Krone des Golfsports aufsetzen.

„Es wäre doch ganz nett, wenn ich das in dieser Woche schaffen würde. Ich habe sicher noch alle Chancen in der Zukunft. Aber es sind noch drei Runden zu gehen“, meinte Kaymer nach der knappen Entscheidung im „sudden death“. Mit einem Sieg oder Platz zwei am Sonntag im Finale hätte der Deutsche sein Traumziel erreicht.

Im Achtelfinale trifft Kaymer auf Hunter Mahan. Der US-Profi setzte sich gegen den Schweden Robert Karlsson durch. Dem Amerikaner hängt immer noch nach, dass er beim Ryder Cup 2010 in Wales das alles entscheidende letzte Match beim 13,5:14,5 der USA gegen den Nordiren Graeme McDowell verlor.

Auf jeden Fall wird Woods auf Rang vier abrutschen. Durch seinen Zweitrunden-Sieg gegen den Engländer Ross Fisher verdrängte McDowell den 35 Jahre alten Woods schon vom dritten Weltranglisten-Platz.

Eine große Überraschung gelang dem 17-jährigen Italiener Matteo Manassero, der den Südafrikaner Charl Schwartzel aus dem Turnier warf und als bisher jüngster Spieler in einem Match-Play-Wettbewerb in die dritte Runde einzog. Auch Phil Mickelson schied gegen den US-Youngster Rickie Fowler vorzeitig aus.

Der 20 Jahre alte Nordire Rory McIlroy erlebte dagegen sein „Waterloo“: Der Weltranglisten-Siebte musste schon nach elf Löchern gegen Ben Crane (USA) die Segel streichen. Das war die zweithöchste Niederlage in der Match-Play-Historie. Nur der Kanadier Stephen Ames war von Woods 2006 bereits am 10. Loch deklassiert worden.