Gomez glücklos, Reus blockiert
Bei der Niederlage gegen Südkorea passt fast nichts. Die DFB-Spieler in der Einzelkritik.
Manuel Neuer: Großer Patzer in Halbzeit eins: Sein Versuch, den Freistoß von Jung zu fangen, wurde zum missglückten Volleyball-Hechtbagger — den Abpraller boxte er ins Toraus. Nach der Pause hauptsächlich als Libero vor dem eigenen Tor aktiv. Beim ersten Gegentor machtlos, vor dem zweiten produzierte er in der gegnerischen Hälfte den Ballverlust. Note: 4,5 Joshua Kimmich: Einige unnötige Ballverluste, mehrere Flanken aus unbedrängter Position ins Nichts. Nach der Pause immerhin unauffälliger. Note: 5 Niklas Süle: Sicher in der ersten Halbzeit, bekam mehr Stress, als das Spiel nach der Pause offener wurde und die Südkoreaner ihre Wendigkeit einsetzten. Lief aber einige Konter gut ab. Note 3,5 Mats Hummels: Hinten erst kaum gefordert, vorne mit einem zu optimistischen Dribbling-Versuch im gegnerischen Fünfmeterraum gegen vier Mann. Vergab kurz vor Schluss die Riesen-Kopfballchance zum Sieg. Note: 4 Jonas Hector (bis 75.): Defensiv solide, offensiv zu zurückhaltend und wirkungslos. Note 4,5
Toni Kroos: Riss in der ersten Halbzeit mit klugen Pässen zumindest ab und an eine Lücke. Mit zunehmender Spieldauer fehleranfälliger: Produzierte Ballverluste, lief nicht hinterher. Suchte am Ende oft selbst den Abschluss - erfolglos. Gab durch die Beine von Süle die Vorlage zum 0:1. Note: 5
Sami Khedira (bis 58.): Fing mit einem Ballverlust an, sorgte dann im Zentrum zumindest für ein paar Balleroberungen. Sein Beitrag zum Offensivspiel blieb aber gering - und bei einigen wie gegen Mexiko fehlgeschlagenen Dribblings kontraproduktiv. Note: 4,5
Leon Goretzka (bis 61.): Dass er seine Chance erhielt, hat viele verwundert - zu Recht. Der Ex-Schalker zeigte keine WM-Reife, bot sich viel zu wenig an auf dem rechten Flügel, verlor die Bälle zu oft, wenn er sie mal hatte. Einzige gute Aktion: Ein gewonnener Zweikampf in der gegnerischen Hälfte. Vergab nach der Pause eine große Kopfballchance. Note: 5 Mesut Özil: Seine erste Aktion war ein gewonnener Zweikampf im eigenen Strafraum — zu Beginn merkte man ihm den Willen an, die Dinge besser zu machen. Manchmal brachten überraschende Drehungen Platz, dann spielte er aber unerreichbare Steilpässe ins Toraus. Mit fortschreitender Spieldauer immer weniger zu sehen. Note: 4
Marco Reus: Ein Schatten seiner selbst im Vergleich zu den Auftaktspielen. Unglücklich in seinen Aktionen, geblockt bei seinen Schussversuchen. Machte mit fehlender Übersicht, als er nach Goretzka-Ballgewinn nicht den freien Werner anspielte, die potenziell beste Chance im ersten Durchgang zunichte. Nach der Pause zweimal gut im Kombinationsspiel, aber zu selten mit Tempo. Note: 4,5
Timo Werner: Wenn die Passmaschine Deutschland im Einschlafmodus läuft wie gegen Südkorea, ist Werner im Zentrum abgemeldet. Weil seine Schnelligkeit nicht zum Tragen kommt. Vor der Pause nur gefährlich, wenn er auf den Flügel ausbrechen konnte. Als er endlich dort spielen durfte, agierte er zu fahrig und zu hektisch. Note: 4,5
Mario Gomez (ab 58.): Ihn hatten viele gegen kleine Südkoreaner in der Startelf erwartet — wohl nicht zu Unrecht. Der Stürmer machte Betrieb, scheiterte aber mit einem Kopfball, traf einmal die Kugel nicht. Unglücklich. Note: 4
Thomas Müller (ab 61.): Ballverlust, Fehlpass, Foulspiel - sein Einstieg in die Partie war eine Katastrophe. Und es wurde nicht besser. Note 5
Julian Brandt (ab 75.): Kein Pfostenschuss diesmal — und auch sonst keine Offensivaktion. Dafür Ballverluste. Note: 5