Hacker auf Kurs - Alle DRV-Boote im EM-Finale
Belgrad (dpa) - Marcel Hacker geht mit Schiebewind in den Endlauf der Ruder-EM. Im Halbfinale der kontinentalen Titelkämpfe auf dem Sava See in Belgrad untermauerte der 37 Jahre alte deutsche Einer-Meister in eindrucksvoller Manier seinen Anspruch auf eine Medaille.
Der Routinier aus Magdeburg musste sich nur Weltmeister Ondrej Synek mit einer knappen Sekunde Rückstand geschlagen geben, kam aber weit vor den restlichen Konkurrenten ins Ziel. „Synek ist das Maß aller Dinge. Er hat die brutalste Physis. Aber ich bin heute mal nicht gegen ihn schon am Anfang ins Hintertreffen geraten“, kommentierte der WM-Dritte zufrieden.
Auch die restliche Flotte des Deutschen Ruderverbandes (DRV) präsentierte sich am zweiten Wettkampftag in beachtlicher Form. Halbfinalsiege im Männer-Doppelzweier, Zweier ohne Steuermann und im leichten Frauen-Doppelzweier sorgten für zufriedene Gesichter. Zur Freude von Marcus Schwarzrock nehmen alle 14 für die olympischen Klassen gemeldeten DRV-Boote an den Endläufen teil. „Das ist ein super Zwischenergebnis, das Selbstvertrauen gibt. Wann hatten wir zuletzt alle Boote im Finale“, sagte der DRV-Cheftrainer.
Einen starken Eindruck hinterließ Hacker. Er bot dem Favoriten Synek über die gesamte 2000-Meter-Distanz Paroli und lag am Ende nur eine halbe Bootslänge hinter dem Tschechen. Im Finale muss der Deutsche, der vor 14 Jahren seinen letzten internationalen Titel gewann, vor allem gegen Synek, den Olympia-Dritten Alan Campbell (Großbritannien) und Mindaugas Griskonis (Litauen) bestehen.
Dagegen geht die deutsche Skiff-Meisterin Annekatrin Thiele (Leipzig) nach ihrem dritten Rang im Halbfinale als Außenseiterin in den Kampf um EM-Medaillen.
Für einen erfolgreichen EM-Schlussakt soll der Deutschland-Achter sorgen. Nach dem Vorlauf-Sieg am Freitag in bisheriger EM-Rekordzeit stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung gut. Die Crew um Schlagmann Felix Drahotta (Leverkusen) will die Gelegenheit nutzen, sich bei den Briten für die knappe Niederlage bei der letztjährigen WM in Südkorea zu revanchieren. Trainer Ralf Holtmeyer ist guter Dinge: „Wir haben gute Chancen auf den Sieg. Aber das ist kein Automatismus.“