Arbeitssieg für deutsche Handballer
Schwechat (dpa) - Mit einem Arbeitssieg im Nachbarschaftsduell gegen Österreich sind die deutschen Handballer in die heiße Phase der Vorbereitung auf die Playoffs zur Weltmeisterschaft in Katar gestartet.
Rund drei Monate vor den alles entscheidenden Duellen mit Polen (7./8 und 14. Juni) setzte sich die Auswahl des Deutschen Handballbunds in einem Test-Länderspiel beim EM-Zehnten mit 26:22 (12:10) durch. Vor rund 2500 Zuschauern in Schwechat waren Patrick Groetzki (Rhein Neckar Löwen/8 Treffer) und Michael Allendorf (MT Melsungen/5) die erfolgreichsten Werfer für das Team von Bundestrainer Martin Heuberger.
Während die Abwehr und die Torhüter Carsten Lichtlein und Silvio Heinevetter überzeugten, lief im Angriff der ersatzgeschwächten DHB-Auswahl noch nicht alles rund. „Die Grundlage für den Sieg waren die gute Abwehr und unsere Torhüter. Im Angriff gab es dagegen erhebliche Abstimmungsprobleme. Da haben wir zu viele Chancen liegengelassen“, bilanzierte Heuberger.
Immerhin gelang die Revanche für die 28:29-Niederlage gegen die Österreicher beim Super-Cup im Januar. Die letzten Testspiele vor den WM-Play-offs gegen Polen bestreitet die deutsche Mannschaft am 4. und 5. April in Oldenburg und Lingen gegen den Olympia-Vierten Ungarn. Vor den Augen von DHB-Präsident Bernhard Bauer, seinem Stellvertreter Bob Hanning, EHF-Generalsekretär Michael Wiederer, aber auch dem polnischen Nationaltrainer Michael Biegler hatte die deutsche Mannschaft in der ersten Hälfte erhebliche Abstimmungsprobleme im Angriff. Nach einem zwischenzeitlichen Durchhänger (5:6) fingen sich die Gäste aber wieder - dank einer guten Abwehr und den Paraden von Lichtlein. Dass es zur Pause dennoch nur 12:10 stand, lag auch an einer Vielzahl vergebener Chancen.
Das besserte sich in der Anfangsphase der zweiten Hälfte, mit steigender Effizienz im Angriff erhöhte sich auch der Vorsprung. Beim 16:12 (40.) betrug er erstmals vier Treffer. Nur fünf Minuten und vier Gegenstoßtreffer später war die Vorentscheidung beim 20:14 gefallen, auch wenn Österreich noch einmal auf 19:21 herankam.
Heuberger musste im drittletzten Tests vor den WM-Playoffs auf die angeschlagenen Uwe Gensheimer (Rhein Neckar Löwen) und Holger Glandorf (SG Flensburg-Handewitt) verzichten, hinzu kam bereits nach wenigen Minuten der Ausfall des Flensburgers Steffen Weinhold wegen einer Rückenverletzung. Dafür hatte der Bundestrainer Dominik Klein (THW Kiel) und Fabian Wiede (Füchse Berlin) nachnominiert.
„Ich habe die Illusion aufgegeben, einmal mit allen Mann an Bord ein Länderspiel zu bestreiten“, hatte Heuberger schon vor dem Anpfiff gesagt. Auch bei Österreichern, die insgesamt sieben Bundesliga-Profis aufboten, fehlten einige Leistungsträger wie Mannschaftskapitän Victor Szilagyi vom Bergischen HC.