Bergischer HC kann endgültig für die zweite Liga planen

Abstieg nach dem Sieg von Wetzlar seit Mittwoch besiegelt. Wer wird Trainer?

Wuppertal. Seit Mittwochabend ist es vorbei, das Abenteuer erste Bundesliga für die Handballer des Bergischen HC. Durch den 25:24-Sieg der HSG Wetzlar beim VfL Gummersbach starb auch die letzte theoretische Chance, sich noch zum Klassenerhalt zu retten. Mit großem Kampfgeist machte der Tabellenviertletzte gegen den Europapokalfinalisten aus einem 17:20 eine 23:21-Führung und erreichte so das rettende Ufer.

Die Abstiegsfrage ist somit endgültig geklärt. Der BHC muss ebenso wie die beiden Mitaufsteiger Hüttenberg und Hildesheim wieder zurück in die zweite Liga. Die ist nach der Zusammenlegung im vergangenen Sommer ebenfalls eine eingleisige Spielklasse. Anstelle von Kiel, Berlin und Göppingen, heißen die Gegner nun Erlangen, Emsdetten oder Henstedt-Ulzburg (frischgebackener Aufsteiger nördlich von Hamburg).

Dass mit großem Etat nur der direkte Wiederaufstieg zählt, daran hat BHC-Geschäftsführer Stefan Adam schon bei der Vorstellung von Premium-Neuzugang Viktor Szilagyi (Österreichs Nationalmannschaftsregisseur kommt aus Flensburg) vor einigen Wochen keinen Zweifel gelassen.

Doch über das Personal, mit dem der BHC dieses Unternehmen angehen will, darf momentan noch zu einem großen Teil gerätselt werden. Mit Jan Behr, Kenneth Klev, Henrik Knudsen, Kristoffer Moen, Hendrik Pekeler, Carlos Prieto und Robin Teppich wurden sieben Akteure des aktuellen Kaders bereits verabschiedet. Mit Richard Wöss, Fabian Böhm und Jens Reinarz ist bei mindestens drei weiteren Spielern die Zukunft unklar. Kernstück der Planungen ist aber die Trainerfrage.

Dass der BHC unbedingt Gummersbachs erfolgreichen Interimstrainer Emir Kurtagic an Land ziehen möchte, pfeifen inzwischen die Spatzen von den Dächern. „Er ist mein Wunschkandidat“, bekennt Beiratsmitglied Jörg Föste. Doch mit der anvisierten Vorstellung noch in dieser Woche, scheint es nichts zu werden.

Denn der 32-Jährige, der den VfL im Winter als Abstiegskandidaten übernahm und noch souverän ins Tabellenmittelfeld führte, hat in Gummersbach eigentlich für einen anderen Job zugesagt. Kurtagic soll der Leiter der VfL-Nachwuchsakademie werden. Diese betreibt der Traditionsverein seit Jahren mit viel Aufwand, aber kaum zählbarem Ertrag. Kurtagic war deshalb erst vor wenigen Wochen als Identifikationsfigur präsentiert worden. Klar, dass die Gummersbacher solch einen Mann nicht einfach gehenlassen wollen.

Wie üblich gibt BHC-Manager Adam keine Wasserstandsmeldungen ab, bestätigt auch nicht den Namen Kurtagic. Doch eine lange Hinhaltenummer ist nicht im Interesse des BHC. Denn ohne eine verbindliche Zusage des neuen Trainers dürften auch die Planungen bezüglich des spielenden Personals ins Stocken geraten.

Und die Konkurrenz schläft nicht, verstärkt sich prominent. Henstedt-Ulzburg etwa gab am Donnerstag die Verpflichtung von Nico Kibat (32) bekannt. Der Spielmacher der SG Bietigheim ist dem BHC noch aus Zeiten der zweigleisigen zweiten Liga bestens bekannt und gehörte stets zu den Top-Leuten im Unterhaus.