Handball-Bundesliga BHC beherrscht Lemgo klar

Wuppertal · Durch einen klaren 33:26-Erfolg gegen den TBV schieben sich die Löwen auf Platz sechs der Handball-Bundesliga,

Linus Arnesson ragte mit tollen Anspielen, Toren und wertvoller Abwehrarbeit aus einer starken Mannschaft noch ein bisschen heraus.Es war ein überzeugender BHC-Auftritt gegen Lemgo.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Fast immer waren es enge Spiele, wenn der Bergische HC in der Handball-Bundesliga auf den TBV Lemgo traf. Doch am Sonntag konnten die Bergischen Löwen in der Wuppertaler Uni-Halle ungewöhnlich deutlich zeigen, wie sich die derzeitigen  Kräfteverhältnisse verteilen. Hoch konzentriert in der Abwehr und stark im Angriff ließen sie dem Tabellen-13., der zuletzt mit einem Remis in Flensburg ein Ausrufezeichen gesetzt hatte, nicht zur Entfaltung kommen und gewannen klar mit 33:26 (16:12). Für die Löwen war die Nachholbegegnung das letzte Spiel der Hinrunde. Durch den Sieg  konnten sie ihre Bilanz auf zuletzt 15:5 Punkte schrauben und sich in der Tabelle auf Platz sechs schieben.

Zu Beginn sah es noch so aus, als würde das Spiel an die Tradition der engen Duelle beider Teams anknüpfen. Der BHC ging durch Shooter Fabian Gutbrod und Kreisläufer Max Darj nach tollem Anspiel in Führung, doch Lemgo schlug zurück, als der BHC Gästekeeper Peter Johannesson warm geschossen hatte und warf seinerseits eine 5:3-Führung heraus. In Linksaußen Bjarki Elisson, mit 112  Treffern bis dato viertbester Ligaschütze, und dem schwedischen Vizeweltmeister Jonathan Carlsbogard hatten die Gäste starke Protagonisten, doch die BHC-Abwehr mit einem erneut sehr guten Christopher Rudeck dahinter ließ nicht mehr viel zu. Mit einem 4:0-Lauf drehte der BHC das Blatt schnell wieder und baute nach erneutem zwischenzeitlichen Ausgleich ab der 15. Minute einen nun ständig wachsenden Vorsprung auf.

Die ersten Bundesligatore
von Renars Uscins

Dabei half der aus Magdeburg ausgeliehene Renars Uscins, den BHC-Trainer Sebastian Hinze auf Halbrechts in Unterzahl für David Schmidt brachte. Der 18-Jährige bedankte sich mit seinen ersten beiden Bundesliga-Toren. Tomas Babak war beim 15:10 schon der achte Torschütze der Gastgeber. Auch wenn vorne nicht jeder Angriff zum Erfolg führte, gaben sich die Löwen kaum eine Blöße, machten weniger Fehler als Lemgo und durften mit einem verdienten 16:12 in die Kabine.

Klang komfortabel, doch Lemgo mit Trainerfuchs Florian Kehrmann gab sich hier noch nicht geschlagen. Die Gästeabwehr stand zu Beginn der zweiten Hälfte sicherer und machte dem BHC zu schaffen. So stand es nach 39 Minuten nur noch 18:16 für den BHC. Der schüttelte sich kurz. Hinze brachte Lukas Stutzke auf Halblinks und auf der anderen Seite drehte nun Nationalmannschaftskollege David Schmidt auf. Mit vier Treffern in kurzer Folge meldete er sich nachdrücklich bei Bundestrainer Alfred Gislason  an, der am Montag sein Team für die Olympia-Qualifikation nominiert. So gelang es dem BHC, die Führung bis zum 23:17 sogar auf sechs Tore auszubauen, und er durfte mit Rückenwind in die letzten 15 Minuten gehen.

Lemgo  setzte mit dem siebten Feldspieler alles auf eine Karte. Doch das ging nach hinten los. Christopher Rudeck, der nach seiner siebten Parade den Ball übers ganze Feld im leeren Gästegehäuse unterbrachte und Sebastian Damm nach zwei Gegenstößen ebenfalls in die verwaisten Maschen brachten den BHC acht Minuten vor dem Ende mit sieben Treffern in Front. Am Ende war es fast ein Schaulaufen -  mit weiteren tollen Toren von Gutbrod und Schmidt und einem wunderbaren Treffer von Linus Arnesson nach beidbeinigem Absprung als Sahne auf der Kirsche.

„Der BHC hat es sehr konzentriert gespielt. Wir haben nach 15 Minuten den Faden verloren, leichte Tore kassiert und kamen dann nie mehr wirklich heran“, sagte Lemgos Trainer Florian Kehrmann und hob auch die Leistung von Torhüter Christopher Rudeck hervor, der immer dann wichtige Bälle hielt, wenn die Gäste kurzzeitig ein wenig Hoffnung schöpften. „Das war heute eine sehr gute Leistung der gesamten Mannschaft“, betonte BHC-Regisseur Linus Arnesson. So könnte auch gegen starke Burgdorfer am kommenden Samstag an gleicher Stelle etwas drin sein. Die setzten gegen Melsungen ein Zeichen.