Handball-Bundesliga BHC will seine Bilanz gegen die Eulen dringend aufbessern
Wuppertal · Im Heimspiel gegen den Tabellen-18. ist der Bergische HC am Mittwoch Favorit, aber gewarnt.
Während Deutschland am Mittwoch herunterfährt und in den harten Lockdown geht, halten Profisportler ihr Pensum hoch. So empfängt der Bergische HC bereits um 18 Uhr die Eulen Ludwigshafen in der Klingenhalle. Viel Zeit zur Vorbereitung hat der Handball-Bundesligist nicht, zumal er erst am späten Sonntagabend aus Göppingen zurückgekehrt ist. Dort hatte sich das Team von Trainer Sebastian Hinze beim 26:26 (12:12), wie berichtet, einen Punkt gesichert.
„Es war für beide Seiten ein Spiel, in dem man nicht so recht wusste, ob man sich über den Punkt freuen oder ärgern sollte“, meint Hinze auch in der Nachschau. Schließlich vergab Frisch Auf Göppingen genau wie der BHC in der Schlussminute die große Chance zum 27. Treffer – und damit wohl zum Sieg. Tomas Mrkva parierte gegen den völlig frei durchgekommenen Janus Smarason. „Das hätten wir natürlich besser verteidigen können, aber es ist auch erklärbar“, erläutert Hinze. „Genau in dem Moment haben die Göppinger nach einer Zeitstrafe ihren sechsten Spieler zurückbekommen. Sie sind ins Risiko gegangen und haben statt des Torhüters einen Feldspieler gebracht.“ Wohl ein wenig überrascht von dem hohen Risiko, das FAG-Trainer Hartmut Mayerhoffer gegangen war, kam es zum Abstimmungsfehler, den Mrkva auswetzte.
Auf der anderen Seite bekam Max Darj im letzten Angriff am Kreis den Ball, wurde aber in die Mangel genommen, und schaffte weder einen letzten Pass Richtung Yannick Fraatz noch den eigenen Abschluss. So begnügten sich die Löwen mit einem Punkt. Überzeugend agierte neben dem extrem starken Linus Arnesson („Ich war heiß heute“) auch Fabian Gutbrod. „Er hat es überragend gemacht, dass er das Spiel auch bereit gemacht, den Raum zwischen dem Außen- und Halbverteidiger gesucht hat“, lobt Hinze den dreifachen Torschützen, der damit unter anderem auch Räume für Arnesson geschaffen hat. Auf diese Qualitäten könnte es auch am Mittwoch gegen die Eulen Ludwigshafen ankommen. „Ludwigshafen steht in der 5:1- und der 6:0-Deckung sehr kompakt, versucht aber über aggressive Halbverteidiger den Gegner in die Mitte zu drängen. Darauf dürfen wir uns nicht einlassen“, erklärt Hinze. „Wenn wir es schaffen, die Breite des Feldes auszunutzen, dann kann es gelingen, Tore auch einfach aussehen zu lassen.“ Der Coach meint damit nicht nur Abschlüsse über die Außenpositionen, sondern eben auch über die besagten Räume, die Gutbrod bereits in Göppingen so gut genutzt hatte.
Fünf Punkte haben die Eulen bislang auf dem Konto und sich dabei sehr wechselhaft präsentiert. So kassierte der Club in Wetzlar eine historische 11:29-Pleite, um eine Woche später gegen GWD Minden mit 30:24 zu gewinnen. „Mit Dominik Mappes haben sie einen sehr guten Mittelmann, dem es gelingt, die Rückraum-Schützen Azat Valiullin und Hendrik Wagner in Szene zu setzen“, sagt Hinze. „Die Eulen haben schon oft bewiesen, dass sie schwer zu bespielen sind.“
Das musste der BHC in der Vergangenheit auch schon selbst erfahren. In den vergangenen beiden Saisons gaben die Löwen in Ludwigshafen jeweils klare Vorsprünge aus der Hand – beim ersten Mal verloren sie 22:23, in der vorigen Spielzeit genügte es zumindest zum 27:27. Die Bergischen sind also gewarnt – auch davor, dass es zur Eulen-DNA gehört, sich niemals aufzugeben.