Handball BHC-Co-Trainer zum Pokal Final Four: „Wir müssen uns zerreißen“

Frank von Behren hat das Turnier schon selbst erlebt, war aber noch nie im Finale.

Foto: Kurt Kosler

Wuppertal. Noch eine Woche bis zum großen Pokal Final Four in Hamburg. Während die Handballer des Bergischen HC sich in dieser und der nächsten Woche im Training voll auf den für die meisten bisher größte nationalen Auftritt ihrer Karriere vorbereiten und den Ligaalltag mit dem Kampf um den Klassenerhalt so lange einmal zurückstellen können, ist Halbfinal-Gegner SC Madgeburg regelrecht im Spielstress.

Nach dem beeindruckenden 23:23 gegen Flensburg am Mittwoch in der Liga sind die Ostdeutschen schon heute wieder im Viertelfinale des EHF-Pokals bei FrischAuf Göppingen gefordert. Das Rückspiel findet dann am Mittwoch, drei Tage vor der Partie gegen den BHC, in Magdeburg statt. Ein Vorteil für den Außenseiter, der die Bergischen in Hamburg in jedem Fall sein werden?

Co-Trainer Fank von Behren, der neben dem schon achtmaligen Final-Four-Teilnehmer Viktor Szilágyi beim BHC der Einzige ist, der das Spektakel schon einmal als Spieler erlebt hat, macht jedenfalls klar, dass man sich auf der Außenseiterrolle nicht ausruhen wolle und dürfe. „Das ist eine beeindruckende Atmosphäre dort, aber letztlich ist die Enttäuschung doch groß, wenn Du ausscheidest.“ Ihm war das in den Jahren 2000 und 2001 mit Minden so passiert, damals noch in der Hamburger Alsterdorfer-Sporthalle und gegen Flensburg und Bad Schwartau. Die neue Halle kennt er schon vom Halbfinale 2007 mit Flensburg gegen den späteren Pokalsieger Kiel, damals mit Viktor Szilágyi, wobei von Behren aber verletzt nur auf der Bank saß.

„Letztlich ist der Maßstab, ob du auf den Punkt genau alles bringst, das hilft dann auch eine eventuelle Niederlage zu verdauen“, sagt Ex-Nationalspieler von Behren und ergänzt: „Wir müssen den 1000 Fans, die mit uns nach Hamburg reisen, zeigen, dass wir uns zerreißen.“ Ans Finale oder daran, dass dessen Erreichen unter gewissen Umständen sogar die Europapokalteilnahme bedeuten könnte, verschwende so lange beim BHC niemand einen Gedanken.

Die vergangene Woche wurde genutzt, um das Training von der Intensität her anzuziehen und das aufzuarbeiten, was gerade zuletzt gegen Leipzig nicht so gut gelaufen war. Kommende Woche folgt die Vorbereitung speziell auf Magdeburg. Von Behren: „Da gibt es ja genug Material, gegen keine andere Mannschaft haben wir so oft gespielt. Zweimal in der Vorbereitung, einmal in der Liga, wo es eine Woche nach dem Pokalhalbfinale dann schon wieder zum Aufeinandertreffen kommt (7. Mai, Uni-Halle). Nur gewonnen hat der BHC gegen den SCM seit zwei Jahren nicht mehr. Hamburg wäre sicher ein guter Ort, die Serie zu beenden.