BHC gewinnt standesgemäß
Beim 35:26 gegen Schlusslicht Henstedt-Ulzburg hat der Zweitliga-Favorit wenig Mühe.
Wuppertal. Nach zehntägiger Spielpause sind die Handballer des Bergischen HC gut ins Zweitligageschäft zurückgekehrt. Am Mittwochabend gewann der Tabellenzweite gegen Schlusslicht Henstedt-Ulzburg mit 35:26 (18:8). Da Spitzenreiter Emsdetten ebenfalls gewann (32:26 gegen Bittenfeld), bleibt der BHC erster Verfolger.
Die Verhältnisse in der Solinger Klingenhalle waren schnell geklärt, obwohl die Norddeutschen in der Anfangsphase noch einigermaßen mithalten konnten. Doch im Abschluss fehlte dem Aufsteiger die Effektivität.
BHC-Keeper Jan Stochl schien einigen Akteuren von Außen und aus der Nahdistanz schon frühzeitig den Schneid abzukaufen. Der tschechische Routinier war mit acht Paraden bis zur Pause einer der auffälligsten im Dress der Hausherren, die im Angriff ziemlich viel rotierten.
Für den gerade erst von einer weiten Länderspielreise zurückgekehrten Viktor Szilágyi zog Alexander Oleze auf der Rückraummitte die Fäden und zeigte dabei auch Vollstreckerqualitäten.
Schnell merkten die Henstedter, dass sie gegen den BHC auf verlorenem Posten standen. Vor allem gegen die körperlich klar überlegene BHC-Deckung fehlten dem Außenseiter die Mittel. Die Folge waren zahlreiche BHC-Treffer über die erste und zweite Welle. Und die offensive 3:3-Deckungsvariante, die sich Henstedts Trainer Tobias Skerka ausgedacht hatte, machte den Bergischen das Leben nicht unbedingt schwerer.
Immer wieder rissen die Rückraumspieler Lücken, immer wieder trafen die beiden BHC-Kreisläufer Max Weiß und Stanko Sabljic. Nach Oelzes 11:6 gestikulierte Henstedts Abwehrorganisator Nico Kibat verzweifelt in Richtung seiner Nebenleute, nach dem 13:6 durch Arnor Gunnarsson machte auch Henstedts Keeper Jan Peveleing einen frustrierten Eindruck.
Nach rund 20 Minuten ließ die Körpersprache der Gäste schon befürchten, dass sich die Truppe aufgegeben hatte. Wenig später hatten sich bereits neun BHC-Akteure in die Torschützenliste eingetragen.
Am Ende hatte tatsächlich jeder Feldspieler des BHC mindestens einmal getroffen. Respekt hatte sich aber auch der Außenseiter verdient, der nach der Pause noch einmal sehr motiviert und mutig auftrat und die jetzt nicht mehr so konzentriert wirkenden Bergischen mehrfach schlecht aussehen ließ.
Für die Highlights des zweiten Durchgangs sorgten aber die Hausherren. Richard Wöss verzückte die Fans mit einem „Zauberheber“ von Rechtsaußen, und A-Jugendtorwart David Ferne, der ab der 44. Minute einen längeren Einsatz zwischen den Pfosten bekam, parierte mit einer spektakulären Fußabwehr einen Strafwurf von Zweitligaroutinier Nico Kibat.
Auch wenn der BHC nicht an die Leistungsgrenze gehen musste, war der achte Sieg in Folge eine gelungene Generalprobe vor dem schweren Auswärtsspiel in Hildesheim am Sonntag.