BHC-Stars mit guter Visitenkarte
Auch wenn für Österreich die EM seit Mittwoch beendet ist, gönnt der BHC seinen drei „Ösis“ noch eine kurze Pause.
Wuppertal. Ein paar Tage lang wird Handball-Erstligist Bergischer HC in der Vorbereitung noch ohne seine fünf EM-Fahrer auskommen müssen, auch wenn am Mittwoch für die drei Österreicher das letzte Spiel anstand (kommen Donnerstag zurück) und die beiden Isländer mit der Partie um Platz fünf am Freitag gegen Polen (16 Uhr) ihren letzten Auftritt in Dänemark haben werden. „Alle erhalten noch ein paar Tage frei. Bei meinen übrigen Spielern hat sich gezeigt, wie gut die Pause getan hat. Die hatten die Nationalspieler ja bisher nicht, sagte BHC-Trainer Sebastian Hinze.
Selbstvertrauen konnten einige aus dem BHC-Quintett auch Mittwoch am letzten Spieltag der Hauptrunde noch tanken. Beim 24:23-Erfolg der Österreicher über Ungarn traf Viktor Szilágyi sechs Mal. Richard Wöss blieb in seinen 30 Einsatzminuten ohne Torerfolg, Maxi Hermann erstmals ohne Einsatzzeit. Mit dem Sieg stellten sie bereits vor der abschließenden Partie der Isländer gegen Dänemark (Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest) sicher, dass ihre BHC-Kollegen Björgvin Gustavsson und Arno Gunnarsson das Spiel um Platz fünf erreichten. Die Halbfinalchance hatte sich für die „Isis“ bereits am Nachmittag zerschlagen, nachdem Spanien zwei Punkte gegen Mazedonien geholt hatte und damit ebenso wie die Dänen uneinholbar war. Mit wachem Auge und auch viel Freude hatte auch BHC-Geschäftsführer Jörg Föste die EM-Spiele am Fernsehschirm verfolgt — nicht nur um seine BHC-Spieler zu beobachten. Ob man den ein oder anderen vielleicht mal beim BHC wiedersehen könnte? „Fremde Namen kommentieren wir grundsätzlich nicht“, sagte Föste, lobte dafür aber die BHC-Spieler, allen voran Regisseur Viktor Szilágyi.
„Man muss ihn als Dreh- und Angelpunkt der Österreicher hervorheben. Vor allem gegen Spanien hat alle Welt gesehen, was er für ein großartiger Handballer ist. Mit insgesamt 25 Toren und dazu vielen guten Anspielen glänzte Szilagyi bei der EM. Auf immerhin 13 Tore und 167 Einsatzminuten brachte es Maximilian Hermann im rechten Rückraum. Überragend seine Wurfquote gegen Spanien, als er bei sechs Versuchen fünfmal einnetzte. „Maxi hat mit seinen erfrischenden Auftritten gezeigt, welches Potenzial er hat. Wir wussten das aus dem Training heraus ja bereits“, so Föste, der gleichzeitig ein großes Lob an die medizinische Abteilung des BHC sandte. Sie hatten den an der Schulter schwer verletzten Hermann mit viel Geduld im Sommer wieder fit gemacht.
Nicht unzufrieden sein mussten auch Richard Wöss (fünf Tore für Österreich) und Arno Gunnarsson, selbst wen sie weniger eingesetzt wurden. Am meisten von allen BHC-Spielern stand mit 241 Minuten (vor dem Spiel am Mittwoch) Björgvin Gustavsson auf dem Feld. „Er hat seine internationale Klasse bewiesen und dazu beigetragen, dass Island ein so gutes Turnier gespielt hat“, freute sich Jörg Föste. Beeindruckend vor allem Gustavssons Siebenmeter-Bilanz: Fünf von 15 Versuchen vom Punkt konnte er bis Mittwoch abwehren.