Handball Der Bergische HC fährt optimistisch nach Coburg
Wuppertal/Coburg · Handball-Zweitligist will im ersten Auswärtsspiel am Sonntag noch mehr auf Tempo setzen.
Der Blick auf die Tabelle unmittelbar nach dem 30:21-Auftakterfolg gegen den TuSEM Essen hat jeden Fan des Bergischen HC erfreut. Die Löwen waren Tabellenführer. „Das ist natürlich eine interessante Momentaufnahme nach einem Spiel“, meinte Rückraum-Linkshänder Djibril M‘Bengue. „Wenn wir am letzten Spieltag da immer noch stehen, freue ich mich sehr.“ Weil die HSG Nordhorn-Lingen einen Tag später noch höher gewann, geht der BHC als Tabellenzweiter in die zweite Runde, in der die erste Auswärtshürde bevorsteht. Am Sonntagnachmittag (17 Uhr, HUK-Coburg-Arena) ist die Mannschaft beim HSC 2000 Coburg zu Gast.
Die Oberfranken dürften insgesamt stärker besetzt sein als der TuSEM. „Coburg hat vorige Saison gut gespielt“, sagt BHC-Spielmacher Eloy Morante Maldonado. „Und auswärts ist es dort immer schwer – ich habe schon häufiger dort gespielt.“ Bis 2023 trat Morante für Essen an und war dort stets mit dem HSC 2000 in einer Liga. 2020 stiegen beide Clubs in die 1. Bundesliga auf und ein Jahr später wieder ab. Davon abgesehen halten sich die Gemeinsamkeiten allerdings in Grenzen.
Das sehen auch die BHC-Trainer so: „Coburg ist eine deutlich erfahrenere Mannschaft, die auch sehr viel körperlicher agiert“, sagt Arnor Gunnarsson, der die Löwen mit Markus Pütz coacht. „Ich glaube auch nicht, dass sie so viel ins Tempo gehen werden, wie der TuSEM das macht. Am ersten Spieltag haben sie es jedenfalls nicht getan.“ Bei Eintracht Hagen begannen die Coburger mit einem 31:31 – ein typisches Auftaktmatch. „Es war sicher kein optimales Spiel. Am Ende hat Hagen dann ein paar technische Fehler gemacht, so dass es unentschieden ausging“, meint Gunnarsson. „Aber man hat uns auch gegen Essen angesehen, dass die Saison noch jung ist.“
Im Nachgang weniger zufrieden ist das Trainergespann mit dem eigenen Tempospiel. „Wir hatten nur sechs oder sieben Tore aus solchen Situationen. Das war in den Testspielen schon viel besser“, sagt Gunnarsson, der in Coburg auf eine Steigerung hofft. Da der HSC-Kader nicht ganz so auf Geschwindigkeit ausgelegt ist wie der der Essener, ist es wahrscheinlich, dass dies gelingt. Schwieriger dürfte indes ein ähnlich erfolgreicher Positionsangriff sein. „Wir hatten gegen Essen im gebundenen Angriff eine Effektivität von etwa 68 Prozent – das ist ein sehr, sehr guter Wert.“
Die Stimmung war in dieser Trainingswoche dem gelungenen Saisonstart entsprechend gut. „Es ist auch toll, dass viele Zugänge so gut reingekommen sind“, meint der Trainer und nennt zwei Beispiele: „Julian Fuchs hat seinen ersten BHC-Treffer gemacht, Lukas Diedrich kam in den letzten zehn Minuten ins Tor und hat gleich einige Paraden geliefert.“ Es sei nun spürbar, dass alle heiß auf das nächste Duell sind. „Als Spieler fand ich es immer super, die Fans im Rücken zu haben. Aber es hat mir auch Spaß gemacht, wenn gefühlt alle gegen uns waren.“
So wird es am Sonntag vermutlich sein. Die Reise nach Coburg werden sicherlich ein paar, aber eher wenige BHC-Fans auf sich nehmen. Die Mannschaft reist bereits am Samstag nach dem Abschlusstraining an – voraussichtlich mit demselben Kader, der schon gegen Essen auf dem Feld stand. „Wir hatten die eine oder andere kleinere Sache diese Woche, aber das ist im Handball normal“, meint Gunnarsson.
Damit wird weiterhin nur der ägyptische Zugang Belal Massoud fehlen. Er trainiert noch nicht mit Ball, ist aber im Kraftraum wieder aktiv. Gunnarsson: „Wir schauen bei ihm jetzt von Woche zu Woche.“ Als zweiter Linksaußen hinter Noah Beyer ist also erneut Paul Gießelmann an Bord.
DHB-Pokal in Dresden
am 2. Oktober
Unterdessen wurde die zweite Runde im DHB-Pokal terminiert. Der BHC tritt am Mittwoch, 2. Oktober, um 19 Uhr beim HC Elbflorenz Dresden an. Bereits zwei Tage später geht es in der 2. Liga mit dem Heimspiel gegen GWD Minden weiter.