Handball-Bundesliga BHC kann die Neckar Löwen nicht knacken
Vor 5734 Zuschauern in Düsseldorf unterliegt Handball-Bundesligst Bergischer HC den Rhein-Neckar-Löwen nach engagierter Leistung mit 26:29.
Endlich einen Großen der Handball-Bundesliga schlagen. Der zweite Weihnachtsfeiertag wäre dafür für den Bergischen HC das perfekte Datum gewesen. Gut 5700 Zuschauer im Düsseldorfer ISS Dome, davon nur ein kleines Grüppchen Gästefans, tat auch alles, um ihre Mannschaft bei diesem Vorhaben zu unterstützten. Doch es klappte wieder nicht, denn die Neckar-Löwen waren an diesem Tag schlicht eine - wenn auch kleine - Nummer zu groß.
Für den BHC, der weiter Zwölfter ist, war das 26:29 (12:16) die fünfte Niederlage in Folge. Nun bleibt nur noch ein Spiel am Sonntag gegen Schlusslicht Nordhorn, um das Jahr 2019 noch mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen.
Dass die Mannheimer um die Superstars Andy Schmid und Uwe Gensheimer zu den inzwischen nur noch wenigen Mannschaften der Liga gehören, die bei optimaler Leistung vom BHC kaum zu schlagen sind, ist bekannt. Dummerweise für die Bergischen Löwen konnten die Gäste diese Leistung am Donnerstag abrufen. Zwar spielte der BHC mutig im Angriff und deutlich verbessert gegenüber der Partie in Minden vor vier Tagen, doch die Rhein-Neckar Löwen zeigten sich fünf Tage nach ihrer Heimniederlage gegen Flensburg sehr entschlossen und brachten ihre Qualität auf die Platte.
Starke Torhüter auf beiden Seiten
Weil Tomas Mrkva im BHC-Tor hervorragend hielt und auch die BHC-Abwehr einen guten Job machte, schaffte es der BHC nach der 1:0-Führung durch Maciej Majdzinski bis zum 4:4, die Partie gänzlich ausgeglichen zu gestalten. Doch vorne kam dann der ein oder andere Fehlschuss dazu, der gegen eine solche Weltklassedeckung mit den Riesen Gedeon Gurdiola und Jesper Nielsen auf der Mitte, nur schwer zu vermeiden ist. Bei Pfosten- und Lattentreffern von Fabian Gutbrod und Alexander Weck kam auch etwas Pech hinzu, außerdem mit dem Schweden Mikael Appelgren ein Torwart von internationalem Format. So zogen die Gäste bis zur Pause langsam aber stetig bis auf vier Tore davon. Kurios, dass die Mannheimer bei einer Zeitstrafe und Balleroberung BHC einige Sekunden verstreichen ließen, bis sie ihr für den eigenen Angriff leeres Tor wieder besetzten. Doch bestrafen konnte das der BHC nicht. In der Pause sortierte sich die Mannschaft neu, brachte die Gäste doch noch einmal in Verlegenheit.
Unglückliche Schiri-Entscheidung beendet einen BHC-Lauf
Wenn es eine Chance auf Punkte gab, dann lag sie in der Phase zwischen der 34. und 49. Minute. Beginnend mit einer Siebenmeter-Parade des nun zwischen die Pfosten gekommenen Christopher Rudeck gegen einen Heberversuch von Uwe Gensheimer, bekam der BHC nun einen Lauf. Max Darj vom Kreis, Arnor Gunnarsson vom Siebenmeterpunkt (er verwandelte alle seine fünf Siebenmeter) und Tomas Babak brachten die Gastgeber wieder auf ein Tor heran und die nie leise gewordene Halle kochte. Weil auch Rückraum-Shooter Fabian Gutbrod nun ein paar Mal erfolgreich abschließen konnte (insgesamt fünf Treffer bei 13 Versuchen), blieb der BHC bis zum 22:23 dran.
Die einzige Gelegenheit zum Ausgleich wurde der Mannschaft dann durch eine zweifelhafte Schiedsrichterentscheidung genommen. Jeder in der Halle hatte gesehen, dass Max Darj von Jannik Kohlbacher in den eigenen Kreis geschubst wurde, als er einen von Rudeck toll gehaltenen Ball erhaschte. Doch die Schiedsrichter entschieden auf Ballbesitz Rhein-Neckar Löwen. Als unmittelbar danach Uwe Gensheimer einen Siebenmeter-Wurf vor die Latte knallte und das Gespann auf erneuten Siebenmeter entschied, weil nun Darj von hinten gedrückt hatte, nutzten die Gäste die Gunst der Stunde rigoros. Nun übernahm Andy Schmid den Siebenmeter, stellte auf 24:22. Den Rest spielte sein Team dann Klasse herunter.
So wartet der BHC nicht nur weiter auf den ersten Sieg gegen einen Großen der Liga in dieser Saison, sondern auch auf den ersten Sieg im ISS Dome.