Notoperation: BHC-Rechtsaußen Wöss fällt länger aus

Der BHC-Rechtsaußen erlitt einen Bluterguss im Oberschenkel und fehlt nicht nur im so wichtigen Heimspiel am Sonntag gegen Melsungen.

Wuppertal. So dramatisch wie noch nie könnte in dieser Saison der Abstiegskampf in der Handball-Bundesliga werden. Was den dritten Direktabsteiger angeht, müssen zwischen Tabellenplatz zehn und 16, auf dem der Bergische HC derzeit rangiert, noch sieben Teams bangen. Ausgerechnet vor dem richtungweisenden Heimspiel gegen den Zehnten, die MT Melsungen, Sonntag in der Klingenhalle (Anwurf 17.30 Uhr) muss der BHC einen schweren personellen Rückschlag verkraften. Rechtaußen Richard Wöss musste aufgrund eines mit Blut vollgelaufenen Oberschenkels in der Nacht auf Donnerstag notoperiert werden und fehlt dem BHC voraussichtlich sechs bis acht Wochen.

Beim Spiel in Hamburg am Mittwoch war Wöss bei einem Wurfversuch mit einem Gegenspieler zusammengestoßen und hatte einen „Pferdekuss“ erhalten. Er setzte nach kurzer Behandlung die Partie fort, hatte auch auf der Rückfahrt nach ausgiebiger Pflege zunächst keine Probleme gehabt. Im Laufe der Nach war der Oberschenklel dann aber so stark angeschwollen, dass er Nervenbahnen blockierte und Wöss zu Hause zusammenbrach. Per Notarzt wurde es ins Klinkum Solingen eingeliefert, wo eine schwere Gefäßverletzung festgestellt wurde. Wöss wurde sofort operiert, um eine weitere Schädigung, die im Extremfall sogar das Karriereende hätte bedeuten können, zu verhindern.

Der BHC muss in den nächsten Wochen wieder experimentieren und versuchen, die Lücke auf Rechtsaußen mit den beiden verbliebenen Linkshänden, Kristian Nippes, Runar Karason und Jiri Vitek zu schließen, wobei alle drei eher Rückraumspieler sind. Vor allem die von Wöss zuletzt gezeigte Stärke beim Tempogegenstößen wird aber fehlen.

Doch Jammern hilft nicht, gegen Melsungen sind zwei Punkte beinahe Pflicht. Das Restprogramm bietet den Bergischen die Chance auf eine Aufholjagd, ist andererseits aber auch Hypothek. Denn in den Heimspielen gegen die direkten Konkurrenten Melsungen, Göppingen, Hildesheim, Gummersbach, Hüttenberg und Balingen-Weilstetten wirkt jeder Punktverlust doppelt. Am vergangenen Samstag beim hauchdünnen Sieg gegen Wetzlar meisterten die Bergischen den Ritt auf der Rasierklinge. Am Sonntag wollen sich Alexander Oelze und Co. den nächsten Hessenclub vorknöpfen. Es wäre der erste Sieg in der Klingenhalle, alle drei bisherigen Heimerfolge wurden in Wuppertal erzielt. Melsungen polierte zuletzt durch die starke Leistung beim Punktgewinn gegen Flensburg und den Auswärtssieg in Balingen sein Selbstvertrauen auf. Besonders vor dem Griechentrio Alexandros Vasilakis, Savas Karipidis und Grigoris Sanikis muss der BHC sich hüten.