Handball-Bundesliga WSV kommt gegen Homberg zurück
Nach 0:1 gewinnt der Regionalligist im Kellerduell noch verdient mit 3:1 und klettert auf Platz 14.
„Ja, wir leben noch!“ Treffender hätte Trainer Pascal Bieler seine Analyse nach dem für den WSV überlebenswichtigen 3:1-Heimerfolg im Kellerduell gegen den VfB Homberg nicht einleiten können. Nach 90 Minuten rassigen Abstiegskampfs auf dem angesichts der Witterungsverhältnisse gut hergerichterten Stadionrasen ging der WSV als verdienter Sieger vom Platz und man konnte die Erleichterung bis auf die Tribüne spüren. Im ersten Heimspiel nach der Winterpause hätte die im Winter verstärkte Mannschaft sicher noch mehr Zuschauer als die 1551 verdient gehabt, doch heftige Regenfälle am Morgen hatten wohl noch den ein oder anderen von einem Besuch abgehalten. Letztendlich spiegelt die Zahl auch die aktuelle Situation des WSV, der sportlich dabei ist sich aus dem Sumpf zu ziehen.
Bangen um Marzullo
und Studtrucker
Der Sieg könnte allerdings teuer erkauft sein, denn am Ende mussten beide Stürmer verletzt vom Platz. Bei Marwin Studtrucker, der das 1:1 kurz vor der Pause erzielt und das 2:1 nach dem Wechsel toll eingeleitet hatte, brach nach einer Stunde seine Adduktorenverletzung wieder auf. Und noch schlimmer könnte es Gianluca Marzullo erwischt haben, der sich zehn Minuten vor dem Ende bei einem von vielen harten, teilweise überharten Zweikämpfen das Knie verdrehte. Die Befürchtung, es könne ein Kreuzbandriss sein, erhärtete sich zwar bei einer ersten Untersuchung im Krankenhaus nicht, doch Gewissheit über die Schwere der Verletzung wird erst eine MRT-Untersuchung am Montag bringen.
Nachher überwog trotzdem die Freude über den wichtigen Sieg, und Bieler gab dem Team erst mal zwei Tage frei, um den Erfolg genießen zu können. Wie die Mannschaft auf das frühe 0:1 reagiert hatte, freute ihn genauso wie Sportdirektor Thomas Richter besonders, auch wenn beide noch deutlichen Verbesserungsbedarf sahen. So hatte man dem mutigen Gegner zu viele Tormöglichkeiten gelassen. Eine davon nutzte Hombergs Marvin Lorch, nachdem der ansonsten zuverlässige WSV-Kapitän Tjorben Uphoff einen zu kurzen Ball aus der Abwehr heraus gespielt hatte.
Falsche Entscheidungen gab es auch offensiv einige Male, wo der WSV fast mit einer Viererkette mit dem agilen Beyhan Ametov, der Doppelspitze Studtrucker, Marzullo und Lukas Knechtel auftrat. Mal wurde nicht konsequent genug abgeschlossen (Ametov/Strudtrucker) mal der letzte Pass zu unsauber gespielt. Hinzu kam Hombergs Torwart Philipp Gutkowski, der genau wie Niklas Lübcke starke Paraden zeigte. So dauerte es bis kurz vor der Pause, bis Studtrucker, diesmal mit überlegtem Abschluss, der verdiente Ausgleich gelang.
Toll auch Studtruckers Vorbereitung vor dem 2:1, als er nach einem schnellen Konter die Technik und das Auge hatte, um Lukas Knechtel, der links in den freien Raum startete, zu bedienen. Knechtel erzielte in dem weiterhin sehr spannenden Spiel später auch die endgültige Entscheidung. Diesmal gut bedient von Neuzugang Karoj Sindi, der kurz zuvor für Marzullo eingewechselt worden war.
„Es war ein Anfang“, meinte Pascal Bieler später, wohl wissend, dass der WSV weiter punkten muss und in den nächsten Wochen noch deutlich stärkere Gegner vor der Brust hat.