Champions-League-Duelle: Bundesliga gegen Spanien
Köln (dpa) - Und wieder zweimal Deutschland gegen Spanien: Auf dem Weg ins ersehnte Champions-League-Finale treffen Hamburg auf Ciudad Real und die Rhein-Neckar Löwen auf Barcelona. Großwallstadt und Gummersbach spielen in den anderen Handball-Europacup-Endspielen zuerst auswärts.
Die Handball-Bundesliga kann auf ein deutsches Champions-League-Finale beim „Final4“ Ende Mai in Köln hoffen. Über den Dächern der Domstadt ersparte der frühere Kieler Weltklasse-Spieler Stefan Lövgren als Losfee den Rhein-Neckar Löwen und dem HSV Hamburg das befürchtete Bundesliga-Duell im Halbfinale am 28. Mai. Bundesliga-Primus Hamburg trifft in der Vorschlussrunde zum fünften Mal in vier Jahren auf den Spaniens Meister Ciudad Real, die Löwen müssen sich mit Vorjahresfinalist FC Barcelona auseinandersetzen.
Daneben wurden die Final-Paarungen in den übrigen Europapokal-Wettbewerben gezogen. Im deutschen EHF-Pokal-Finale hat Frisch Auf Göppingen am 14./15. Mai zunächst Heimrecht gegen den TV Großwallstadt. Eine Woche später findet das Rückspiel in Aschaffenburg statt. Das entscheidende Rückspiel zu Hause bestreitet auch Titelverteidiger VfL Gummersbach im Europapokal der Pokalsieger. Im Hinspiel gastieren die Oberbergischen beim französischen Vertreter Tremblay HB. Somit könnte die Bundesliga wie schon 2007 und 2010 alle drei Europapokalsieger stellen.
Die deutschen Vertreter waren zufrieden mit der Auslosung im 27. Stockwerk des Köln Towers mit Blick auf den Spielort Lanxess-Arena, wo am 29. Mai zum zweiten Mal der Champions-League-Sieger gekürt wird. „Ciudad Real war unser Wunschgegner, wir haben noch einige Rechnungen offen, und die wollen wir begleichen“, sagte HSV-Präsident Andreas Rudolph. Die Hamburger waren 2008 und 2009 jeweils im Halbfinale der „Königsklasse“ und im Vorjahr im Viertelfinale an den Spaniern gescheitert. „Ich denke, die Chancen stehen 50:50, weil es nur ein Spiel ist“, sagte Trainer Martin Schwalb.
Im zweiten deutsch-spanischen Duell sieht Löwen-Manager Thorsten Storm den Gegner aus Barcelona als Favoriten, vor allem wegen der Art und Weise, wie sie Titelverteidiger THW Kiel aus dem Rennen geworfen haben. „Wir mussten uns erst für die Champions League qualifizieren und sind daher die große Überraschung beim Endturnier“, sagte Storm. In der Gruppenphase hatten die Badener in Barcelona gewonnen und zu Hause unentschieden gespielt. „Es ist gut, dass nicht die Spanier und die Deutschen schon in den Halbfinals aufeinandertreffen. So ist die Brisanz größer“, meinte Barcelonas Manager Xavier O'Callaghan.
Bislang sind 17 500 der 19 500 Tickets für das Turnier verkauft. Die verbliebenen 2000 Karten stehen den vier „Final4“-Teilnehmern zu und werden ab dem 3. Mai über die Clubs verkauft.
Auf eine volle Halle hofft auch der TV Großwallstadt im Rückspiel des EHF-Pokals gegen Göppingen. „Ich denke, das ist unser Vorteil“, sagte TVG-Manager Uli Wolf. Zufrieden war Gummersbach auch Manager Axel Geerken: „Wir wollen unseren Titel im Pokalsieger-Wettbewerb verteidigen - und das können wir zu Hause schaffen.“