Dagur Sigurdssons Handschrift ist schon früh erkennbar
Sieg und Remis für den neuen DHB-Trainer.
Neu-Ulm. Bundestrainer-Debütant Dagur Sigurdsson nickte zufrieden mit dem Kopf, während die 3800 Zuschauer in Göppingen der Handball-Nationalmannschaft nach dem Erfolg gegen die Schweiz begeistert applaudierten. Die neu zusammengestellte Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) sorgte am Samstag mit dem 32:26 (19:12) gegen die Eidgenossen für den erhofften klaren Erfolg zum Einstand des Isländers. Sein Plan war vollends aufgegangen.
„Man hat im ersten Spiel gesehen, dass Dagur Sigurdsson eine eigene Handschrift hinterlassen hat. Er hat von der Bank die richtigen Entscheidungen getroffen und er hatte Ruhe auf der Bank“, lobte DHB-Präsident Bernhard Bauer den neuen Bundestrainer.
Es war eine besondere Premiere. 17 Jahre nach Heiner Brand übernahm wieder ein Trainer aus der Bundesliga die Nationalmannschaft. Und erstmals seit 1989 hat der Bundestrainer keinen deutschen Pass. Dagegen hatte sich im Vorfeld Widerstand formiert: Experten wie DHB-Sportmanager Brand oder Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar wollten einen Deutschen als Nachfolger von Martin Heuberger.
Schon gar nicht hatte es ein Trainer sein sollen, der auch noch ein Bundesliga-Team betreut. Der Isländer wurde aufgrund der Kontroversen ebenso neugierig wie zurückhaltend beäugt. 19 Tage nach der Amtsübernahme war sein erstes Länderspiel für ihn nicht anders als der Alltag beim DHB-Pokalsieger Berlin. „Es war relativ normal. Man darf nicht vergessen, dass man bei jedem Bundesliga-Spiel Druck und Spannung hat, beteuerte er.
Im zweiten Länderspiel gegen die Schweiz reichte es nur zu einem Remis. 24 Stunden nach dem Sieg in Göppingen gelang dem WM-Fünften Sonntag in Neu-Ulm nur ein 28:28 gegen die Eidgenossen. Andy Schmid entriss den Deutschen mit seinem Treffer in der Schlusssekunde den sicher geglaubten Erfolg. dpa