Das Pokal-Duell elektrisiert die Titelanwärter
Leipzig (dpa) - Der Countdown zum Showdown läuft: Auf der Internetseite der Rhein-Neckar Löwen tickt die Uhr vor dem Direktvergleich mit dem THW Kiel.
Nach dem packenden Fernduell in der Handball-Bundesliga fiebern beide Teams dem Viertelfinale im DHB-Pokal am Mittwoch in Mannheim und dem Einzug in die Endrunde Final Four in Hamburg entgegen. „Wir freuen uns auf das Highlight am Mittwoch gegen Kiel“, erklärte Löwen-Geschäftsführer Lars Lamadé.
Zuvor hatten die Mannheimer das Spitzenspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 23:20 (14:8) gewonnen und nach Punkten wieder zu Spitzenreiter Kiel aufgeschlossen. Der Titelverteidiger entledigte sich souverän seiner Pflichtaufgabe. Beim Aufsteiger TSG Friesenheim siegte das Team von Trainer Alfred Gislason nach einer Steigerung in der zweiten Halbzeit mit 33:20 (13:11) und verschaffte sich bei einem Spiel mehr einen Zwei-Punkte-Vorsprung auf die Löwen.
Über weite Strecken hatten die Löwen im Spiel gegen den personell arg gebeutelten Champions-League-Sieger leichtes Spiel. Die offensive Abwehr zwang das Flensburger Notteam mit Co-Trainer Maik Machulla als Spielmacher immer wieder zu Fehlern. So enteilte der Vizemeister bis auf 17:9 (37.), ehe Kraft und Konzentration schwanden. „Mit dem sicheren Vorsprung im Rücken hat die Konzentration etwas nachgelassen. Ich hoffe, dass uns das am Mittwoch gegen Kiel nicht passiert und dass wir da 60 Minuten Vollgas geben“, sagte Lamadé.
Das nutzte Flensburg, um bis zum Ende noch um einen Punkt zu kämpfen. „Wir kämpfen mit dem, was wir haben. Ab der 45. Minute haben wir wie verrückt gekämpft“, sagte Trainer Ljubomir Vranjes. Angesichts des Ausfalls seiner Stammkräfte Holger Glandorf, Jacob Heinl, Jim Gottfridsson, Thomas Mogensen, Lasse Svan Hansen und Lars Kaufmann war der Schwede deprimiert. „Natürlich ist das frustrierend, wenn man weiß, dass man besser spielen kann“, meinte er. Einen Tag nach der Niederlage verlor sein Team auch noch Platz drei an den SC Magdeburg, der mit 34:28 (12:13) gegen den TSV Hannover-Burgdorf seinen elften Sieg in Serie feierte.
Die Flensburger haben sechs Punkte Rückstand auf die Löwen und sich damit wohl aus dem Rennen um die deutsche Meisterschaft verabschiedet. Daher will der Champions-League-Sieger seine wohl letzte Chance auf einen Titel wahren und mit einem Sieg beim VfL Gummersbach die Pokalendrunde erreichen. „Wir müssen unsere Kräfte sammeln und am Mittwoch in Gummersbach versuchen zu gewinnen, damit wir am Final Four in Hamburg teilnehmen können“, erklärte Vranjes.
Unterdessen ist die Erfolgsserie der Füchse Berlin gerissen. Mit dem 28:32 (12:17) im EHF-Pokal beim dänischen Club Skjern Handball kassierte der DHB-Pokalsieger seine erste Niederlage des Jahres. Am Sonntag erlitt auch der HSV Hamburg im gleichen Wettbewerb seine erste Schlappe im dritten Spiel. Bei Haslum HK in Norwegen verloren die Hanseaten mit 32:34 (16:17).
Dagegen bleibt MT Melsungen im EHF-Pokal makellos. Der Europacup-Neuling gewann bei Balatonfüredi KSE in Ungarn mit 30:24 (16:9) und feierte im dritten Spiel der Gruppenphase den dritten Sieg. „Unser Ziel, ja unser Traum ist es, Gruppenerster zu werden und ins Viertelfinale vorzustoßen. Dem sind wir heute einen großen Schritt näher gekommen“, sagte Trainer Michael Roth.