DHB-Frauen: Noch viel Arbeit, aber zuversichtlich

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Foto: dpa

Leipzig (dpa) - Aller Anfang ist schwer. „Wir sind zum ersten Mal in dieser Besetzung zusammen. Da ist es ganz normal, dass es ein paar Probleme gibt“, sagte Handball-Nationalspielerin Luisa Schulze nach dem 29:18 im ersten EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz.

Auch der neue DHB-Präsident Andreas Michelmann erkannte, dass der Motor bei der neu formierten und stark verjüngten Damen-Auswahl noch nicht ganz rund lief: „Unsere Mannschaft hat bereits in der ersten Halbzeit klar dominiert, aber noch zu viele Chancen liegengelassen. Die zweite Halbzeit war deutlich besser. Damit war der Sieg auch in der Höhe verdient.“

Der deutliche Erfolg lässt Bundestrainer Jakob Vestergaard zuversichtlich auf die nächste Aufgabe bei der EM-Qualifikation am Sonntag in Reykjavik blicken. „Island hat sich toll entwickelt, aber wir müssen uns nicht verstecken. Ein weiterer Sieg wäre ein wirklich perfekter Start in die Euro-Qualifikation“, sagte der Däne. Torfrau Clara Woltering sieht das ähnlich: „Island ist ein anderes Kaliber, da müssen wir besser spielen als gegen die Schweiz. Vor allem dürfen wir nicht so leichtfertig mit unseren Chancen umgehen.“

Dabei machen dem Bundestrainer für die Zukunft vor allem zwei Punkte Mut. „Es ist sehr wichtig, dass wir so einen breiten, gut besetzten Kader haben“, sagte der 40-Jährige. Am Mittwoch wechselte Vestergaard gegen die Schweiz fast sein komplettes Aufgebot ein. Dabei feierten Alexandra Mazzucco sowie Franziska Müller starke Debüts. „Es ist super und war früher nicht immer so, dass wir so viele Tore von links- und rechtsaußen erzielen“, sagte der Däne.

Auch auf die Konter, die von Torfrau Katja Kramarczyk mehrfach mustergültig vorbereitet wurden, konnte sich der Bundestrainer verlassen. Kim Naidzinavicius, mit sechs Treffern beste Torschützin der DHB-Auswahl, freut sich bereits auf die Aufgabe in Island: „Das wird zwar schwer, aber wir haben jetzt etwas Zeit, um uns gezielt vorzubereiten.“

Die Rückspiele gegen die Schweiz und Island finden im kommenden Juni statt. Dritter Gegner der Deutschen in der EM-Quali ist Frankreich. Perspektivisch will Vestergaard sein Team für die Heim-WM 2017 finden. Im Dezember steht zudem die Weltmeisterschaft in Dänemark auf dem Programm, bei der sich die DHB-Auswahl noch für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro qualifizieren kann.