DHB-Frauen verlieren in Russland - Althaus verletzt
Astrachan (dpa) - Drei verworfene Siebenmeter waren zu viel: Die deutschen Handball-Frauen haben in der Qualifikation zur EM 2014 ihren zweiten Erfolg und damit eine Vorentscheidung knapp verpasst.
Vier Tage nach dem 32:27-Auftaktsieg gegen Russland unterlag der EM-Siebte dem Rekord-Weltmeister in Astrachan mit 28:29 (11:13).
Trotz der Niederlage bleibt die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) wegen der besseren Tordifferenz Tabellenerster der Gruppe 7. „Aus den beiden Spielen gegen Russland sind wir mit besseren Karten herausgegangen. Bei Punktgleichheit hätten wir den direkten Vergleich gewonnen - aber wir ärgern uns, dass wir heute nicht in Astrachan gepunktet haben“, sagte Bundestrainer Heine Jensen.
Überschattet wurde die Partie von einer schweren Gesichtsverletzung bei Anja Althaus. Die Kreisläuferin vom Thüringer HC erlitt bei einem Zusammenprall einen Nasenbeinbruch. Mit neun Treffern war Susann Müller wie im Hinspiel beste Torschützin für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB).
Mit einem Sieg in Russland hätte die deutsche Mannschaft einen großen Schritt Richtung EM in Kroatien und Ungarn gemacht. Einziger weiterer Gegner in der Dreier-Gruppe ist im Juni 2014 Mazedonien. Die ersten beiden Teams qualifizieren sich für die EM.
Nach dem 19:20 (40.) vergab das Team von Bundestrainer Heine Jensen zu viele Torchancen. So geriet der Gast mit 21:27 ins Hintertreffen und letztlich auch auf die Verliererstraße. Dennoch kämpfte die deutsche Mannschaft, die durch den Ausfall von Althaus ab der 35. Minute gehandicapt war, bis zum Schluss.
Angeführt von der unermüdlichen Spielmacherin Kerstin Wohlbold arbeitete sich das DHB-Team Tor um Tor heran. Russlands Trainer Jewgeni Trefilow nahm in den letzten neun Spielminuten gleich zwei Auszeiten, weil er die Gefahr eines möglichen Punktverlustes kommen sah. Doch die deutsche Mannschaft konnte die Verunsicherung der Gastgeber nicht mehr zum Remis nutzen. Susann Müller gelang mit dem Schlusspfiff nur noch der Anschlusstreffer. „Es war gut, wie wir nach dem Sechs-Tore-Rückstand zurückgekommen sind“, lobte der Bundestrainer.
Vor allem in der ersten Halbzeit offenbarte der EM-Siebte Schwächen. Gegen die ruppige und auf Spielzerstörung angelegte Abwehrarbeit der Russinnen tat sich die DHB-Auswahl schwer. „In der ersten Halbzeit waren wir nicht effektiv genug, haben zu viele freie Bälle weggelassen - die führten dann zu russischen Kontern“, analysierte Jensen.