DHB-Team motiviert sich für EM-Qualifikationsspiele

Trier (dpa) - Schon Minuten vor der Schlusssirene feierten die 3486 Zuschauer in der ausverkauften Arena Trier die deutschen Handballer mit Standing Ovations. Locker und leicht gewann der WM-Siebte sein Testspiel gegen die Schweiz mit 30:18 (15:7).

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Die DHB-Auswahl holte sich damit viel Selbstvertrauen für die vorentscheidenden EM-Qualifikationsspiele gegen Spanien. Gegen die chancenlosen Eidgenossen war Kapitän Uwe Gensheimer mit fünf Treffern vor 3486 Zuschauern in der Arena Trier bester Torschütze in der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Zudem überzeugten Torwart Andreas Wolff und Kreisläufer Erik Schmidt im ersten deutschen Länderspiel nach der WM im Januar in Katar.

„Das war ein absolut gelungener Test für uns. Wir waren die klar bessere Mannschaft und haben in unterschiedlichen Besetzungen schnell unseren Rhythmus gefunden. Die neuen Spieler haben sich alle gut eingefügt“, sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson. „Aber wir wissen auch, dass Spanien ein anderes Kaliber ist.“

In der Qualifikation für die EM 2016 in Polen spielt die deutsche Mannschaft am Mittwoch in Mannheim und am Sonntag in Leon gegen den WM-Vierten Spanien. Beide Teams sind in der Gruppe 7 noch ohne Punktverlust. Der Erste und der Zweite lösen das EM-Ticket.

„Es war schön zu sehen, dass wir das Selbstvertrauen von der WM auch im April auf die Platte bringen konnten. Es war ein rundum gelungenes Spiel“, sagte DHB-Generalsekretär Mark Schober. Und der starke Debütant Niclas Pieczkowski meinte: „Es war ein tolles Gefühl, hier aufzulaufen: Volle Halle, wir haben klar gewonnen, und ich hätte nie damit gerechnet, vier Tore zu werfen.“

Sigurdsson, der in Trier nur auf elf WM-Fahrer zurückgriff, gab seinen Nachwuchskräften viele Spielanteile. Neben Pieczkowski (TuS N-Lübbecke) feierte Ole Rahmel (HC Erlangen) sein Debüt im Nationaltrikot.

Nach einem zähen Beginn steigerten sich die deutsche Defensive und Torwart Wolff. Die DHB-Auswahl setzte sich von 5:3 auf 13:5 (27.) ab, wobei sich sogar Wolff in die Torschützenliste eintragen konnte. Der Wetzlarer erzielte einen Treffer aus 30 Metern zum 12:5 ins leere Tor der Schweizer, bei denen Bundesliga-Legionär Andy Schmid nur auf der Bank saß.

Obwohl Sigurdsson früh durchwechselte, blieb es bei der deutschen Dominanz, die sich nicht nur im 15:7-Halbzeitstand widerspiegelte, sondern sich auch nach der Pause fortsetzte. Ab der 40. Minute verzichtete Sigurdsson mit Ausnahme von Torwart Silvio Heinevetter gänzlich auf seine Routiniers. Zwischenzeitlich stand nur noch ein WM-Teilnehmer auf dem Feld, dafür durften die Debütanten oder Talente wie Fabian Wiede und Simon Ernst Verantwortung übernehmen.

An der deutlichen Führung änderte dies nichts. Im Gegenteil. Beim 24:14 (50.) betrug der Abstand erstmals zehn Treffer, und die Talente konnten sich für höhere Aufgaben empfehlen.