Die Favoriten der WM im Check: Gut, besser, Frankreich
Barcelona (dpa) - Beim Schaulaufen der weltbesten Handball-Mannschaften ist die Zahl der Favoriten auf den Titel und die Medaillen überschaubar - und sie rekrutiert sich ausschließlich aus Europa.
Das letzte Team von einem anderen Kontinent in einem WM-Halbfinale war Tunesien bei seinem Heim-Turnier 2005. Noch nie stand eine außereuropäische Mannschaft auf dem WM-Podest.
Die Favoriten im Check:
Frankreich: Der Titelverteidiger und Olympiasieger ist noch immer das Nonplusultra. Nach dem Absturz mit dem Vorrunden-Aus bei der EM 2012 kehrte das Über-Team in London triumphal zurück. Aus dem Olympia-Kader fehlen die Brüder Bertrand und Guillaume Gille. In zwei Tests wurde Argentinien mit 26:10 und 27:20 besiegt.
Spanien: Heimvorteil kann beflügeln. Das haben die Deutschen 2007 und Franzosen 2001 bewiesen. Nach Bronze vor zwei Jahren und bei der EM 2012 sind die Gastgeber heißer Anwärter auf ihren zweiten WM-Titel nach 2005. Aber es geht auch andersherum. Zwei Jahre danach reichte es nur zum Sieg im President's Cup und Platz 13.
Dänemark: Bei Olympia kam das Aus für den Europameister schon im ersten K.o.-Spiel. Der Kader um Ex-Welthandballer Mikkel Hansen ist jedoch exquisit genug, um nach Silber 2011 erstmals Weltmeister zu werden. Der Sieg jüngst beim Vier-Nationen-Turnier mit Erfolgen gegen Tunesien, Montenegro und Slowenien unterstrich dies.
Serbien: Das Team um die Kieler Rückraum-Asse Momir Ilic und Marko Vujin muss nachweisen, dass es nicht nur in heimischen Hallen auftrumpfen kann. Denn dem Silber bei der Heim-EM folgte ein ernüchternder Olympia-Auftritt. Und ein 19:34-Debakel gegen Ägypten in der WM-Vorbereitung ist keine glänzende Empfehlung.
Kroatien: Slavko Goluza trainiert die erfolgreichste Handball-Nation aus dem ehemaligen Vielvölkerstaat Jugoslawien. Der einstige Bundesliga-Spieler hat eine mutige Entscheidung getroffen: Er verzichtet auf Spielmacher-Star Ivano Balic. Ohne die „Handball-Diva“ spielte der Olympia-Dritte zuletzt 37:36 gegen Norwegen.
Ungarn: Die Magyaren hat in erster Linie Bundestrainer Martin Heuberger als einen Geheimfavoriten auf dem Zettel. Ungarn hatte bei den Olympischen Spielen in London mit dem vierten Platz für Furore gesorgt. Unter Trainer Lajos Mocsai habe sich die Mannschaft mit vielen verschiedene Spielertypen kontinuierlich entwickelt.