Füchse trotzen im EHF-Pokal Personalnot - Löwen stark

Leipzig (dpa) - Der Druck ist enorm, die Personalsituation angespannt, der Mut zum Risiko groß. Die Füchse Berlin sind im EHF-Pokal trotz Verletzungspech auf dem Weg ins Endrunden-Turnier in eigener Halle.

Füchse trotzen im EHF-Pokal Personalnot - Löwen stark
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Dank des 33:27 (18:11)beim slowakischen Vizemeister HC Sporta Hlohovec bleibt der Handball-Bundesligist nach dem zweiten Sieg Erster in der Gruppe D. Als Gruppensieger oder einer der drei besten Zweiten überspringen die Berliner das Viertelfinale und ziehen direkt in ihr Final-Turnier am 17. und 18. Mai ein.

Entsprechend groß ist der Druck auf die Füchse. Denn ohne eigene Teilnahme könnte das Final Four in der Max-Schmeling-Halle ein Flop statt des ersehnten Höhepunktes werden. Allerdings muss der Bundesliga-Fünfte auf dem Weg dorthin personelle Handicaps überwinden. Neben dem langzeitverletzten Nationalspieler Sven-Sören Christophersen fehlen die Rückraumspieler Paul Drux und Pavel Horak wegen Fußverletzungen mehrere Wochen. Horak hat eine eingerissene Sehne unter der Fußsohle und muss Gips tragen, Drux hat sich das Außenband des rechten Fußes gerissen.

„Irgendwann musste es uns mal erwischen, und dafür gibt es nie den richtigen Zeitpunkt. In jedem Schicksal gibt es auch eine Chance, die müssen die Spieler jetzt nutzen“, sagte Manager Bob Hanning - und handelte. Statt einer Nachverpflichtung setzt er mangels geeigneter Spieler mutig auf den eigenen Nachwuchs. In die Slowakei reisten die Talente Jaron Siewert und Oliver Milde mit. „In dieser Situation bekommt bei uns natürlich immer der eigene Nachwuchs den Vorzug vor einem mittelmäßigen Spieler aus dem Ausland“, sagte Hanning. Der 20-jährige Siewert markiert sogar drei Tore im Europacup.

Eine Liga höher und schon einen Schritt weiter als die Füchse sind die Rhein-Neckar Löwen. In der Champions League hat der Bundesliga-Zweite die K.o.-Runde erreicht. Im vorletzten Spiel vor dem Achtelfinale gewannen die Mannheimer bei HC St. Petersburg souverän mit 32:23 (18:10) und sind Gruppenzweiter. „Wir haben diese Aufgabe sehr professionell und souverän gelöst. Gerade in diesen Wochen mit vielen Duellen war es wichtig, die Belastung auf viele Schultern zu verteilen“, sagte Trainer Gudmundur Gudmundssen.

Gegen die vom ehemaligen Bundesliga-Spieler Dimitri Torgowanow betreuten Russen setzten die Löwen auf Spieler mit zuletzt weniger Einsatzzeiten und hatten trotzdem keine Probleme. „Und diese Akteure zeigten sich hochmotiviert und machten ihre Sache sehr gut“, befand Manager Thorsten Storm. Beim 20:10 (34.) war die Partie bereits entschieden. Stefan Sigurmannsson mit sieben und Zarko Sesum mit sechs Toren waren die besten Werfer für den EHF-Pokalsieger.

In der Bundesliga wird unterdessen der Bergische HC nach seinem schwungvollen Start immer weiter durchgereicht. Der Neuling verlor gegen die HSG Wetzlar mit 27:28 (13:13) und stürzte nach der achten Niederlage in Serie vom 4. Platz (6. Spieltag) auf den 14. Rang ab.