Gericht verschiebt Prozess gegen Ex-THW-Manager

Kiel (dpa) - Das Kieler Landgericht hat den Prozess gegen den früheren Manager Uwe Schwenker und den ehemaligen Trainer Zvonimir Serdarusic vom deutschen Handball-Rekordmeister THW Kiel verschoben.

Grund sei „eine schwere, akut behandlungsbedürftige Erkrankung des Vorsitzenden Richters der Strafkammer“, teilte das Landgericht mit. „Der Zeitpunkt seiner Rückkehr in den Dienst ist derzeit nicht absehbar. Die Durchführung der Hauptverhandlung mit einem Vertreter ist angesichts des Verfahrensumfanges derart kurzfristig nicht möglich“, heißt es in der Erklärung. Damit sind die 20 angesetzten Termine hinfällig. Der Prozess sollte am 29. März eröffnet werden. Experten gehen davon aus, dass die Verhandlung erst im Juli beginnt.

Schwenker und Serdarusic werden Schiedsrichter-Manipulationen in der Champions League vorgeworfen. Dabei geht es um das siegreiche Finale gegen die SG Flensburg-Handewitt 2007. Den Angeklagten wird Bestechung im geschäftlichen Verkehr und Untreue zur Last gelegt.

Am Dienstag hatte sich Schwenker an die Öffentlichkeit gewandt und seinerseits Vorwürfe geäußert. Er beschuldigte die Verantwortlichen des Bundesliga-Konkurrenten Rhein-Neckar Löwen, sie hätten ihn und den THW Kiel mit dem vermeintlichen Wissen um Manipulationen in der Champions League erpressen und damit Ablösesummen von Spielern drücken wollen. Die Kieler Staatsanwaltschaft sieht jedoch keinen Handlungsbedarf.