Heuberger auf Tour: Werbung für Spiele und Änderungen
Magdeburg (dpa) - Der Handball-Bundestrainer macht kräftig Werbung für seine Nationalmannschaft: Für Martin Heuberger sind die beiden Länderspiele gegen Slowenien am 4. Mai in Magdeburg und tags darauf in Dessau elementar.
Die Partien gegen den WM-Vierten dienen als letzter Test vor den anschließenden Gruppenspielen in der EM-Ausscheidung - auf letztere aber könnte er gut verzichten. „Mir würden ein Hin- und Rückspiel reichen. Ich brauche keine sechs Gruppenspiele. Das würde auch der Belastung der Spieler guttun“, sagte Heuberger in Magdeburg.
Der Bundestrainer macht sich stark für eine Reduzierung von Pflichtspielen und macht dabei auch nicht vor der Nationalmannschaft halt. Denn die Belastung der Auswahlakteure hat in seinen Augen teils bedenkliche Ausmaße angenommen. „Wenn ich sehe, wie die Spieler zur Nationalmannschaft kommen, muss man teilweise in Gruppen trainieren und Spieler je nach dem ganz aus dem Trainingsbetrieb rauslassen, damit sie dann halbwegs frisch mittrainieren können. Das ist für mich keine leichte Aufgabe, die richtige Dosierung zu finden“, sagte Heuberger.
Neben einer aufgeblähten Champions League ist Heuberger auch der Gruppenmodus in der EM-Qualifikation ein Dorn im Auge. „Wenn man die Gesamtbelastung reduzieren will, geht das nur gemeinsam. Da muss jeder ein Stück weit zu dem Kuchen beitragen - und ich wäre da schon bereit. Da könnten wir den Modus wieder auf Playoff ändern und so die Spiele reduzieren“, sagte Heuberger.
Zudem steht Heuberger einem Handball-Turnier bei den ersten Europaspielen 2015 in Baku (Aserbaidschan) sehr skeptisch gegenüber. „Bei aller Liebe, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das auch noch funktionieren soll“, meinte er.
Abhilfe könnten neue Initiativen aus der Bundesliga bringen. Ab der Saison 2014/2015 sind freitags und sonntags sogenannte Doppelspieltage geplant. „Ich weiß, dass in der Liga viel in Bewegung ist. Es haben alle erkannt, dass eine starke Nationalmannschaft das Zugpferd ist“, sagte Heuberger. Sein größter Wunsch im Sinne der Auswahl wäre es, wenn die Liga ihren Spielbetrieb bereits vor Weihnachten aussetzt, um mehr Zeit für die EM- bzw. WM-Vorbereitung zu haben. Für die Liga ist dies jedoch die umsatzstärkste Zeit. „Ich weiß, dass eine Lösung in meinem Sinne schwierig ist.“
Trotz der Vielzahl an Pflichtspielen will und kann der Bundestrainer jedoch auf Tests wie gegen Slowenien nicht verzichten. „Das werden für uns zwei ganz wichtige Spiele. Die wenige Zeit, die wir haben, müssen wir intensiv nutzen, um uns vorzubereiten.“ Schließlich geht es einen Monat später in Montenegro und gegen Israel um die Teilnahme an der EM 2014 in Dänemark.