Ja oder nein: Brand gibt Entscheidung bekannt
Leipzig (dpa) - Die Entscheidung ist gefallen: Bundestrainer Heiner Brand wird am 18. Mai das Rätselraten um seine Zukunft beenden. Beim Lehrgang in Kamen-Kaiserau wird der 58-Jährige auf einer Pressekonferenz bekanntgeben, ob er nach über 13 Jahren sein Amt vorzeitig aufgibt oder doch weitermacht.
Das teilte der Deutsche Handballbund (DHB) mit. Brand hatte im Januar nach dem WM-Debakel mit Platz elf eigentlich schon vor dem Absprung gestanden. Doch angesichts der wichtigen Entscheidungsspiele in der EM-Qualifikation entschied er sich gegen seinen sofortigen Abschied und bleibt erstmal bis 30. Juni an Bord.
Wenn man Brand in der jüngsten Vergangenheit bei Auftritten der deutschen Auswahl beobachtete, scheint es nur eine Interpretation seiner Körpersprache zu geben: Bald ist Schluss, trotz bis 30. Juni 2013 laufenden Vertrages. Als mögliche Nachfolger Brands werden vor allem Dagur Sigurdsson (Füchse Berlin), Velimir Petkovic (Göppingen), Staffan Olsson (Nationaltrainer Schweden) und Martin Heuberger (Co-Trainer von Brand) gehandelt. Mit ihnen soll der nach dem WM-Debakel eingerichtete „Arbeitskreis Nationalmannschaft“ Gespräche geführt haben. Dem Arbeitskreis gehören neben DHB-Präsident Ulrich Strombach, Vizepräsident Horst Bredemeier und Brand auch Volker Zerbe (TBV Lemgo), Bob Hanning (Füchse Berlin) sowie HBL-Präsident Reiner Witte an.
Sollte Brand sich von seinem Trainerposten zurückziehen, wird er wahrscheinlich eine andere Position beim DHB übernehmen. Ein Engagement bei einem Bundesligisten schloss er aus. „Ich kann mir eine Rückkehr in die Bundesliga im Augenblick nicht vorstellen“, sagte Brand der Zeitung „Die Welt“. In Berliner Medien war spekuliert worden, dass der jetzige Füchse-Trainer Sigurdsson Brands Nachfolger werden könnte und Brand im Gegenzug den Hauptstadtclub übernimmt. „Mit den Füchsen habe ich keinerlei Gespräche geführt, auch wenn das Projekt dort für jeden Trainer sicherlich interessant ist. Für mich ist das aber kein Thema“, erklärte Brand.
Brand wird den Weltmeister von 2007 aber auf jeden Fall bis zum Ende der Europameisterschafts-Qualifikation Mitte Juni führen. Aus den Duellen gegen Österreich und Lettland braucht das DHB-Team drei Punkte, um sich für die EM 2012 in Serbien qualifizieren. Das muss gelingen, um bei der EM die letzte Chance auf ein Olympia-Ticket nutzen zu können.