Meinung Kalkulierter Frust
Ein ehrliches Ergebnis sei die gestrige Entscheidung des DHB pro Prokop, hieß es gestern aus Hannover. Ein gutes Ergebnis ist es nicht. Wieder ist klar geworden, wer im deutschen Handball das Sagen hat: es ist Bob Hanning.
Der Vizepräsident Leistungssport wäre zurückgetreten, hätte sich der DHB-Vorstand gegen jenen Trainer entschieden, den Hanning vor einem Jahr mit Geld aus Leipzig losgeeist hat. Weil er von Prokop überzeugt war. Diese Überzeugung hat bei der EM im Januar ohne Zweifel auch bei Hanning selbst gelitten. Jetzt aber persönlich die Totalumkehr zu propagieren, das hätte Hanning zu viel Reputation gekostet.
Deshalb muss der deutsche Handball jetzt das Risiko in Kauf nehmen, dass der Bundestrainer die DHB-Auswahl ohne größere Not umbauen wird. Und 2019 bei der heimischen Handball-WM fast nur mit Spielern aufläuft, die ihm bedingungslos folgen. Das werden nicht immer die besten Handballer Deutschlands sein. Aber die haben es sich in Kroatien mit Prokop verscherzt. Das alles klingt nicht nach fröhlichem Aufbruch. Sondern nach kalkuliertem Frust.