Leipzigs Trainer Prokop: Den eigenen Weg gefunden
Leipzig (dpa) - Gleich die erstbeste Gelegenheit nutzte Christian Prokop, um mit den beiden wichtigsten Menschen an seiner Seite zu feiern: Frau und Kind erhielten vom Aufstiegs-Trainer des neuen Handball-Erstligisten SC DHfK Leipzig einen Sieger-Kuss.
Dann wollte Prokop aber bis tief in die Nacht zum Samstag mit seinen Jungs um die Häuser ziehen, den größten Erfolg des Vereins nach der Wende gebührend begehen. Dieser stand durch ein 31:26 gegen Eintracht Hildesheim fest.
Der 36 Jahre alte Trainer setzt nach eigener Aussage auf „intensive bewegliche Abwehrarbeit sowie Emotionen, Teamgeist und Disziplin“. Zu seinen Ratgebern gehört Vater Heinz Prokop - selbst ein ganzes Handball-Leben lang Trainer.
Der gebürtige Köthener schnupperte als Coach zwar schon Erstliga-Luft mit TuSEM Essen, stieg mit dem Traditionsverein aber 2013 nur wenige Monate nach dem Amtsantritt Mitte November 2012 ab. Seine Laufbahn auf der Bank begann eher als geplant. Der ehemalige Bundesliga- und B-Auswahl-Akteur konnte seine Karriere durch eine Knieverletzung nicht ausreizen. Er erwarb 2003 die A-Lizenz. Trotz des Lehrmeisters in der Familie hat Prokop junior seinen eigenen Weg gesucht und gefunden. „Man darf nichts kopieren“, betont er immer wieder.