Plötzlich gefragt: Die EM-Nachrücker Kühn und Häfner
Breslau (dpa) - Plötzlich waren sie gefragt wie nie: Julius Kühn, der baumlange Rückraum-Shooter vom VfL Gummersbach, und Kai Häfner, der spielstarke Linkshänder von der TSV Hannover-Burgdorf.
Dutzende Medienvertreter scharten sich am Dienstag im Teamhotel um die Neuen. Am Tag vor dem entscheidenden Spiel ums EM-Halbfinale gegen Dänemark war das Duo in den Mittelpunkt gerückt. „Wir wurden sehr gut aufgenommen“, berichtete Kühn.
Der 22-jährige Kühn und der vier Jahre ältere Häfner sollen nun die verletzten Christian Dissinger und Steffen Weinhold ersetzen. Geübt hatten sie ihre Rollen schon beim letzten Vorbereitungslehrgang in Berlin. „Es ist gut, dass sie da schon dabei waren“, meinte Bundestrainer Dagur Sigurdsson. „Es ist mein erstes aktives Turnier, deswegen freue ich mich darauf“, sagte Häfner, der aktuell bester Feldtorschütze der Bundesliga ist.
Julius Kühn hatte nach dem Lehrgang nicht einmal seine Sporttasche ausgepackt. „Ich hatte sie einfach nur erstmal in die Ecke gestellt“, erzählte der Gummersbacher. So war sein Zeitmanagement viel entspannter, als zwischen dem unerwarteten Anruf am Sonntagabend und der Abreise am Montagmorgen zu vermuten gewesen wäre. Nun ist er gleich gefordert - wie Häfner.