Rekord-Spektakel: Handball erobert die Fußball-Bühne
Frankfurt/Main (dpa) - Kinder, Profis, Prominente: Der „Tag des Handballs“ setzt in Frankfurt/Main mit einem riesigen Spektakel vor einer Weltrekordkulisse Maßstäbe.
Zehn Jahre nach der Stadion-Premiere kehrt die Handball-Bundesliga am Samstag mit dem Spitzenspiel Rhein-Neckar Löwen gegen den HSV Hamburg in eine Arena der Fußball-WM 2006 zurück. 30 925 Zuschauer sahen 2004 AufSchalke die Partie TBV Lemgo gegen THW Kiel - in der Commerzbank-Arena werden es nun weit mehr als 40 000 Fans sein.
„Wir sind nicht so mutlos wie die Schalker, die vor einigen Jahren die Partie zwischen Lemgo und Kiel in einer Ecke ihrer Arena ausgetragen haben. Bei uns steht das Feld in der Mitte“, sagte Stadionmanager Patrik Meyer. Freier Blick von allen Plätzen - und insgeheim hoffen alle Beteiligten auf ein ausverkauftes Haus. „Wenn das Wetter mitspielt, bekommen wir das Stadion vielleicht sogar voll“, sagte Frank Bohmann, Geschäftsführer des Ligaverbandes HBL.
Auch wenn nicht alle der offiziell 48 500 Sitzplätze verkauft werden, ist der bisherige Zuschauerweltrekord bereits im Vorfeld der Veranstaltung Geschichte. Im Mai 2011 hatten 36 651 Besucher im Bröndby-Stadion in Kopenhagen das dänische Meisterschaftsfinale zwischen AG Kopenhagen und BSV Bjerringbro-Silkeborg verfolgt.
„Der Tag des Handballs ist eine herausragende Werbung für unsere Sportart. Dieses Event wird Fans begeistern und Menschen, die ansonsten eher weniger Handball verfolgen, auf unsere Sportart aufmerksam machen“, erklärte HBL-Präsident Uwe Schwenker. Bereits um 10.00 Uhr beginnt die Veranstaltung mit Turnieren von 80 Jugend-Teams, deren Finals im Stadion ausgespielt werden. Rund um die Arena soll ein attraktives Rahmenprogramm für Familien Volksfest-Atmosphäre erzeugen. Und als Warmup für das Bundesliga-Duell soll ein Prominentenspiel die Stimmung anheizen.
Der frühere Nationalspieler Stefan Kretzschmar trifft mit seinem „Team Kretzsche“ auf eine Auswahl des TV-Moderators Frank Buschmann. Seit Monaten werben beide Teamführer auf allen Kanälen der sozialen Netze für das Handball-Fest. Am Dienstag frotzelten die Herausforderer in der ZDF-Talkshow über ihre Stärken und Schwächen und warben so noch einmal für das Ereignis. Immerhin laufen dort unter anderen Comedian Oliver Pocher, der ehemalige Fußball-Profi Christoph Metzelder oder internationale Handball-Größen wie Lars Christiansen und Jackson Richardson oder die Weltmeister Christian Schwarzer, Florian Kehrmann und Heiner Brand als Trainer auf.
Weltweite Strahlkraft bekommt das Bundesliga-Spiel zwischen den Rhein-Neckar Löwen und dem HSV Hamburg. Die Partie wird in 45 Ländern live gezeigt. „Wir geben beim Tag des Handballs eine ganz große internationale Visitenkarte ab“, sagte Bohmann.
Die Protagonisten wollen sich davon nicht beeindrucken lassen. „Natürlich ist so ein Spiel super für den Handball, aber ich denke nur daran, wie wir gegen die Löwen gewinnen können“, betonte Hamburgs Trainer Christian Gaudin. Und Lars Lamade, Geschäftsführer der Löwen, meinte: „Wir müssen unsere Fans mit nach Frankfurt nehmen, denn wir wollen unseren Heimvorteil behalten.“