Rhein-Neckar Löwen raus - Flensburg im CL-Viertelfinale
Flensburg (dpa) - Strahlende Gesichter an der Förde, betretene Mienen in Mannheim: Während die Handballer der SG Flensburg-Handewitt ausgelassen ihren Einzug ins Viertelfinale der Champions League feierten, ereilte den Bundesliga-Primus Rhein-Neckar Löwen erneut das vorzeitige Aus.
Die Flensburger gewannen am Ostersonntag ihr Heimspiel gegen Montpellier HB mit 31:30, nachdem sie bereits das Achtelfinal-Hinspiel mit 28:27 für sich entschieden hatten.
„Ich bin natürlich zufrieden mit dem Erreichen der nächsten Runde, aber es war gewiss nicht einfach“, sagte Ljubomir Vranjes, der vor der Partie für sein 300. Spiel als Flensburgs Trainer geehrt wurde, und präsentierte sich in Geberlaune: „Hut ab vor dem Kampfgeist meiner Mannschaft. Nun hat sie sich ein paar freie Tage verdient.“
Gänzlich entgegengesetzt war die Gemütslage bei den Rhein-Neckar Löwen. Das Hinspiel mit 24:23 gewonnen, im Rückspiel mit 15:10 (28.) und 21:18 (41.) geführt - und trotzdem verloren. Gegen HC Zagreb kassierte der Bundesliga-Spitzenreiter eine ebenso unerwartete wie bittere 29:31-Heimpleite. Wie auch schon in den beiden Jahren zuvor ist damit der Traum von der zweiten Teilnahme am Final4-Turnier am 28. und 29. Mai in Köln vorzeitig geplatzt.
„Ich bin sehr enttäuscht, dass wir nicht weitergekommen sind“, sagte der niedergeschlagene Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen. Sein Team hat nun noch zwei Chancen auf einen Titel: die deutsche Meisterschaft und den DHB-Pokal. Beides haben die Mannheimer noch nie gewonnen.
Im Viertelfinale der Königsklasse sind die Löwen nur noch Zaungast. Flensburg trifft nun auf KS Vive Kielce aus Polen. Das Hinspiel findet zwischen dem 20. und 24 April statt, das Rückspiel ist zwischen dem 27. April und 1. Mai terminiert. Problem: Am 30. April bestreitet Flensburg in Hamburg beim Final Four um den DHB-Pokal das Halbfinale gegen die Löwen.
„Wir müssen mit allen Beteiligten sprechen und nach einem vernünftigen Termin suchen“, sagte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke der Deutschen Presse-Agentur. „Das wird in den nächsten Tagen geschehen.“ Fein raus ist der THW Kiel, der im DHB-Pokal nicht mehr dabei ist. Der deutsche Meister spielt in der Königsklasse gegen Titelverteidiger FC Barcelona um den Einzug ins Final4-Turnier und hat wie Flensburg zuerst Heimrecht.