Sieggarant Glandorf: Neun Tore für Flensburg
Leipzig (dpa) - Die Faust geballt, Augen und Mund beim Torjubel weit aufgerissen: Gleich neunmal rannte Holger Glandorf mit der für ihn typischen Gestik und Mimik über das Parkett der Campus Halle.
Beim 27:25 (13:14) seiner SG Flensburg-Handewitt gegen RK Gorenje Velenje war der zum Standby-Nationalspieler degradierte Torjäger am Samstag einmal mehr der überragende Akteur. Nach dem Einzug ins Viertelfinale der Champions League ist der Flensburger Sieggarant mit nunmehr 68 Treffern Dritter der Torschützenliste - als bester Rückraumspieler in der „Königsklasse“.
Auch dank Glandorf ist Flensburg mittlerweile in 23 Spielen hintereinander ungeschlagen und als zweite deutsche Mannschaft nach dem HSV Hamburg ins Champions-League-Viertelfinale eingezogen. Das Hinspiel gegen Sloweniens Meister hatte der Bundesliga-Dritte mit 28:25 für sich entschieden. „Wir haben nun zweimal gewonnen, die Mannschaft hat gekämpft und wir sind im Viertelfinale. Damit muss ich heute als Trainer zufrieden sein“, konstatierte Coach Ljubomir Vranjes nach der wenig berauschenden Aufführung.
Am Sonntagabend konnten die Füchse Berlin gegen Atletico Madrid und der THW Kiel gegen Russlands finanziell angeschlagenen Serien-Meister Medwedi Tschechow den deutschen Durchmarsch in die nächste Runde der Elite-Liga perfekt machen, die am Dienstag in Wien ausgelost wird.
In der „Champions League light“ ist dies dem deutschen Trio bereits gelungen. Nach dem SC Magdeburg, der am Sonntagabend sein abschließendes Gruppenspiel im EHF-Cup bei Stiinta Bacau in Rumänien absolvieren sollte, sicherten sich die Rhein-Neckar Löwen und Frisch Auf Göppingen die Siege in ihren Staffeln.
Die Löwen gewannen am Samstag bei HC Saporoschje in der Ukraine mit 29:25 (13:12) und feierten nach einem holprigen Beginn einen verdienten Erfolg. Denn nach einem 6:10-Rückstand drohte den Mannheimern die zweite Niederlage des Wettbewerbs. Doch die mit den drei Nachwuchsspielern David Schmidt (19), Kevin Bitz (20) und Niels Kretschmer angetretenen Löwen drehten die Partie.
„Besonders freut mich die Leistung der jungen Spieler wie Bitz, Kretschmer und Schmidt“, sagte Trainer Gudmundur Gudmundsson. Und Manager Thorsten Storm ergänzte: „Das war ein souveräner Auftritt zum Abschluss der Gruppenphase. Niemand hat sich verletzt und einige Stammkräfte konnten mal durchschnaufen und pausieren.“
Drei Tage nach dem 33:29-Coup in der Bundesliga gegen Kiel tat sich Göppingen gegen Naturhouse La Rioja schwer. Mit zunehmender Spielzeit schwanden den Gastgebern gegen die Spanier die Kräfte. Sie retteten mit Glück und Geschick einen 32:31 (18:17)-Erfolg ins Ziel.
In der Bundesliga hat der TuSEM Essen mit dem 30:28 (18:12) gegen HBW Balingen-Weilstetten den letzten Platz verlassen und den TV Großwallstadt ans Ende verdrängt. Einen wichtigen Sieg für den Klassenverbleib feierte der VfL Gummersbach mit dem 26:25 (13:13) gegen MT Melsungen.