Vier-Nationen-Turnier: DHB-Frauen unbesiegt Zweite
Craiova (dpa) - Als die Trophäe für den Sieger übergeben wurde, waren die deutschen Handball-Frauen bereits auf dem Heimweg. Unbesiegt und daher in gelöster Stimmung reiste der EM-Siebte vom Vier-Nationen-Turnier in Craiova ab.
Zur Frühschicht um 10.00 Uhr hatte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) bei der Karpaten-Trophy das B-Team von Gastgeber Rumänien nach einer Zehn-Tore-Führung mühevoll mit 29:25 (14:12) bezwungen. Beste deutsche Torschützinnen waren Kerstin Wohlbold und Nadja Nadgornaja mit je sechs Treffern.
Nach dem 27:23-Auftaktsieg gegen den Olympia-Dritten Spanien und dem 24:24 am Samstag gegen Rumänien A blieb die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) damit ungeschlagen. Zum Turniersieg reichte es trotzdem nicht: Der Gastgeber bezwang Spanien mit 30:23 und verwies Deutschland aufgrund der besseren Tordifferenz auf Platz zwei.
„Das war ein gelungenes Turnier mit den richtigen Gegnern“, urteilte Bundestrainer Heine Jensen. Zwar war der Gastgeber ohne seine Stars vom Top-Club Oltchim Valcea angetreten, hatte aber „definitiv zwei gute Mannschaft gestellt, die uns zum Teil einen harten Kampf geliefert haben“, meinte der Däne.
Die ersten Länderspiele seit der EM im Dezember in Serbien dienten vorrangig der Vorbereitung auf die WM-Qualifikation am 1./2. Juni und am 9. Juni gegen die Ukraine. Der Sieger aus den beiden Playoff-Spielen hat seinen Platz bei der Endrunde in Serbien sicher. „Spielpraxis ist für uns immer wichtig - erst recht nach einer mehr als dreimonatigen Pause. Die Reise nach Rumänien hat uns auf unserem Weg weitergeholfen“, urteilte Jensen.
Den Dänen treibt derzeit ausschließlich die WM-Ausscheidung um. Die will er mit seinem Team unbedingt meistern. Und dafür verzichtete er auch weitgehend auf Experimente und vertraute gleich 14 EM-Spielerinnen in seinem 16er Kader. „Es geht darum, dass wir diese Aufgabe im Juni lösen und wieder nach Serbien fahren. Das ist in diesem Jahr das kurzfristige Ziel - und schwer genug zu erreichen“, sagte Jensen und bilanzierte nach Turnierabschluss: „Wir sind besser eingespielt.“
Dies war am Sonntag jedoch nur phasenweise zu sehen. Ohne die verletzte Marlene Zapf tat sich das DHB-Team zunächst unerwartet schwer gegen Rumäniens B-Team. Nach dem 5:2 (10.) geriet sie mit 7:8 (20.) ins Hintertreffen und mühte sich zu einer 14:12-Pausenführung. Erst in der zweiten Halbzeit wurde es besser. Das 24:14 (42.) war das nötige Polster, um den zweiten Sieg einzufahren, denn die Rumäninnen stemmten sich gegen die drohende Niederlage und verkürzten den Rückstand bis auf 26:23.
„Wir hätten gern deutlicher gewonnen, aber wir haben zu viele klare Chancen ausgelassen“, beklagte der Bundestrainer, der bereits am Vortag mit der Schlussphase nicht zufrieden war. Sein Team hatte den 24:23-Vorteil 27 Sekunden vor Schluss noch aus der Hand gegeben und musste mit dem Remis gegen Rumäniens A-Auswahl zufrieden sein.