Thüringer HC und HC Leipzig kämpfen um den DHB-Pokal
Göppingen (dpa) - Erstmalig treffen der Thüringer HC und der HC Leipzig in einem Pokalfinale aufeinander. Die beiden besten deutschen Frauen-Handball-Vereine setzten sich in den Halbfinals sicher durch und kämpfen am Sonntag um den DHB-Pokal.
Meister Thüringer HC gewann vor 2400 Zuschauern in der EWS-Arena gegen Gastgeber Frisch Auf Göppingen mit 28:22 (11:13). Der HC Leipzig besiegte den Buxtehuder SV, der auch im Bundesliga-Playoff-Halbfinale der Gegner ist, mit 28:25 (16:11).
„Die Mannschaft hat eine geschlossene, ordentliche Leistung gezeigt. Ich freue mich auf das erste Finale mit meinem Team“, sagte HCL-Trainer Thomas Orneborg, der als Nachfolger von Stefan Madsen nach nur fünf Spielen sein erstes Finale im HCL-Dress bestreitet. Zuletzt hatte der HC Leipzig 2008 den Pokal in die Messestadt geholt. „Es wird mal wieder Zeit“, meinte Leipzigs Nationaltorhüterin Katja Schülke, die fünf Siebenmeter parierte, selbstbewusst. So ging ihr Team auch ins Halbfinale: Nach der 12. Minute führte es 8:2, nach 20 Minuten 12:6 - jeder Fehler des Meisterschafts-Zweiten aus dem Vorjahr wurde konsequent bestraft.
In der zweiten Hälfte schlichen sich auch wegen personeller Wechsel Fehler ins HCL-Spiel ein, so dass der Gegner eine Aufholjagd starten konnte. Doch mehr als bis auf zwei Tore (25:27/59.) konnte Buxtehude nicht verkürzen. Beste Torschützinnen bei Leipzig waren Anne Müller sowie die polnische Nationalspielerin Karolina Kudlacz mit je sechs Treffern. Bei Buxtehude waren Jana Stapelfeldt und Katja Langkeit mit je fünf Toren am erfolgreichsten.
Der deutsche Meister aus Thüringen hatte dagegen Schwerstarbeit zu verrichten. Das heimstarke Team aus Göppingen, das schon in der Bundesliga-Vorrunde ein 23:23-Remis erreicht hatte, hielt ordentlich dagegen und lag kurz nach dem Wechsel auf der Siegerstraße. „Nach dem Wechsel haben wir zu oft in Unterzahl gespielt, da hatten wir dann keine Chance mehr“, bilanzierte Frisch Auf-Trainer Aleksandar Knezevic. Der bereits 2011 in Göppingen zum Pokalsieger gekürte THC führte nach vier Minuten mit 4:1. Die stark aufspielenden Göppingerinnen, die im Viertelfinale Titelverteidiger VfL Oldenburg ausgeschaltet hatten, schafften nach 24 Minuten den Ausgleich und bis zum Wechsel sogar eine Zwei-Tore-Führung. Doch am Ende setzte sich der Favorit noch klar durch.
„Wir sind glücklich, dass wir hier das Finale bestreiten können. Die bessere Deckung in der zweiten Halbzeit war die Grundlage zum Sieg“, meinte THC-Trainer Herbert Müller, der seine besten Werferinnen in Sonja Frey (6/3) sowie Nadeshda Nadgornaja und Lydia Jakubisova mit ebenfalls sechs Treffern hatte. Bei Göppingen trafen Maike Daniels (7/2) und Beate Scheffknecht (6) am häufigsten.