Torhüter Bitter warnt vor Überlastung der Spieler
Köln (dpa) - Handball-Nationaltorhüter Johannes Bitter hat die Vielfachbelastung von Handballprofis erneut scharf kritisiert. Im Sportgespräch des Deutschlandfunks sagte der Hamburger, irgendwann werden Spieler nicht mehr zu den internationalen Turnieren fahren, weil sie einfach nicht mehr könnten.
Schuld daran seien die vielen Spiele und die Verletzungen, die sich zwangsläufig ergeben würden. „Die Nationalmannschaft wegzulassen könnte am Ende ein Weg werden, der für einige Spieler logisch ist“, sagte Bitter und ergänzte: „Und das ist einfach der Tod für den Handball.“
Der Torhüter, der extra für die entscheidenden WM-Qualifikationsspiele gegen Polen im Juni nach dreijähriger Pause in die Nationalmannschaft zurückgekehrt ist, betonte als Mitbegründer der Spielervereinigung GOAL, es sei „der absolute Wahnsinn, was sich die Verbände eigentlich erlauben. Wie da eine Champions-League-Reform durchgedrückt wird, da spielt der Spieler überhaupt keine Rolle, da geht es wirklich nur ums Geld.“
Zustimmung erhielt Bitter von Bundestrainer Martin Heuberger. Dieser führt die „deutliche Überlastung der Spieler“ auf die strapaziösen Einsätze in der deutschen Profiliga zurück, ebenso wie auf die Aufblähung der Champions League und die zusätzlichen Spiele für die Nationalmannschaft seit der Änderung des Qualifikationsmodus.