Urteil bei Schwenker-Prozess am 10. April erwartet
Kiel (dpa) - In der Neuauflage des Strafprozesses gegen den früheren THW-Kiel-Manager Uwe Schwenker wird das Urteil am 10. April erwartet. Am dritten Verhandlungstag forderte der Vorsitzende Richter Andrej Gabler Verteidigung und Staatsanwaltschaft auf, ihre Plädoyers für diesen Tag vorzubereiten.
Nachdem zuvor die ehemaligen THW-Gesellschafter Hubertus Grote und Gernot Wegner vor der Wirtschaftskammer des Kieler Landgerichts Schwenker entlastet hatten und die nur halbstündige Sitzung am Mittwoch keine neue Sachlage ergab, deutet sich für den langjährigen Manager ein Freispruch an.
Schwenker war im Januar 2012 vom Vorwurf der Bestechung und der Manipulation von Handball-Champions-League-Spielen freigesprochen worden. Im neuen Hauptverfahren geht es nur noch um die Frage, ob ein THW-Darlehen von 60 000 Euro an den damaligen Coach Zvonimir Serdarusic Untreue darstellt. Das Darlehen aus dem Frühjahr 2008 war nicht in der Bilanz von Rekordmeister THW Kiel aufgetaucht.
Das Gericht kündigte am Mittwoch überraschend an, den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Vorladung von Serdarusic als Zeugen für den 10. April sorgfältig zu prüfen. Vermutlich will man damit einer möglichen Revision der Staatsanwaltschaft vorbeugen. Es ist aber ohnehin davon auszugehen, dass Serdarusic dann von seinem umfassenden Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen würde.