Vor Schlüsselspiel: DHB-Team erfüllt WM-Pflicht
Kristianstad (dpa) - Deutschlands Handballer haben sich bei der WM mit der erwarteten Tor-Gala gegen Bahrain auf das Schlüsselspiel gegen Spanien eingeworfen. Im zweiten Spiel der Vorrundengruppe A deklassierte die deutsche Auswahl in Kristianstad den Neuling aus Asien mit 38:18 (20:9).
Zwei Tage zuvor hatte der WM-Fünfte seinen Auftakt mit 30:25 gegen Ägypten gewonnen. „Wir hatten viele schöne Szenen“, lobte Bundestrainer Heiner Brand, der hinzufügte: „Es ist undankbar, gegen einen solchen Gegner zu spielen, der völlig unterlegen ist.“ Vor rund 2000 Zuschauern in der Kristianstad Arena warfen Lars Kaufmann (9) sowie Christian Sprenger (7) die meisten deutschen Tore. „Das hat heute Spaß gemacht. Natürlich war es eine Pflichtaufgabe, die haben wir gut gemeistert“, sagte Kapitän Pascal Hens.
Die deutsche Mannschaft tat sich gegen die quirligen, aber biederen Asiaten zunächst erstaunlich schwer. Abspielfehler, Unkonzentriertheiten und schwache Würfe sorgten für vermeidbare Ballverluste. So war Außenseiter Bahrain bis zum 8:6 (10.) noch immer nicht abgeschüttelt.
Doch nach und nach bekam das Team von Coach Brand sich und damit auch den Gegner in den Griff. Im Fünf-Tore-Rhythmus enteilte die DHB- Auswahl zuerst auf 13:6 (17.) und danach auf 18:7 (25.). Zuvor hatte der Favorit schon eine Schrecksekunde zu verkraften. Hens musste nach dem Griff eines gegnerischen Spielers in den Wurfarm behandelt werden und wurde durch Lars Kaufmann ersetzt. Der Göppinger sorgte mit seinem dritten Treffer für den 20:9-Pausenstand.
In der zweiten Halbzeit knüpfte die DHB-Auswahl nahtlos daran an. Vor allem die Kieler Links- und Rechtsaußen Dominik Klein und Christian Sprenger sowie Kaufmann waren in ihrem Tordrang nicht zu stoppen. Sie sorgten für das 29:11 (45.) gegen die überforderten Bahrainis. „Mich hat es gefreut, dass Kaufmann ein bisschen Selbstvertrauen getankt hat“, meinte Brand.
Mit dem erwarteten Kantersieg ist die WM-Aufwärmphase für die deutsche Mannschaft vorbei. Nun folgen die dicken Brocken. Erst Ex- Weltmeister Spanien, dann Titelverteidiger, Olympiasieger und Europameister Frankreich am Mittwoch. Gerade der Kraftprobe mit Spanien kommt besondere Bedeutung zu. Gegen den Weltmeister von 2005 rechnet sich der Weltmeister von 2007 Chancen aus. „Die Spanier haben noch große Steigerungsmöglichkeiten. Sie sind vielleicht locker an den Aufgalopp herangegangen“, sagte Brand angesichts des wenig überzeugenden 33:22 gegen Bahrain.
Die Partie gegen die Iberer ist das Schlüsselspiel, will die Mannschaft um Kapitän Hens die Chancen auf das Traumziel Halbfinale wahren. „Es wäre für uns optimal, wenn wir einen Bonuspunkt setzen. Für die Mannschaft wäre es gut, wenn wir ein Top-Team schlagen können“, sagte der Hamburger. Die besten drei Mannschaften der Vorrunde qualifizieren sich für die zweite Turnierphase. Die gegeneinander gewonnenen Punkte werden dabei mitgenommen.