Vranjes-Trikot unbenutzt - Flensburg droht Duell mit THW
Flensburg (dpa) - Das Trikot mit der Nummer 40 lag parat, doch überstreifen wollte es Ljubomir Vranjes dann doch nicht. Der Trainer der SG Flensburg-Handewitt verzichtete auf eine Rückkehr auf das Handball-Parkett.
Angesichts des Ausfalls von acht Spielern hatte der 41-Jährige mit dem Comeback als Spieler im letzten Vorrundenspiel der Champions League bei Wisla Plock geliebäugelt.
Er wäre durchaus eine Alternative gewesen. Schließlich zählte der nur 1,66 Meter große Schwede serbischer Abstammung zu seiner aktiven Zeit zu den besten Rückraumspielern der Welt. Dafür übernahm Vranjes' Coach-Assistent Maik Machulla. Der 38-Jährige erzielte zwei Tore, die 29:31-Niederlage bei den Polen konnte er aber auch nicht verhindern.
Durch die Pleite beendeten die Flensburger die Gruppenphase in der europäischen Königsklasse auf dem vierten Platz. Das bedeutet, dass die Norddeutschen im Achtelfinale, das an diesem Dienstag in Wien ausgelost wird, auf einen Gruppensieger treffen. Außer MKB Veszprem aus Ungarn sind das KS Vive Kielce aus Polen sowie der deutsche Rekordmeister und große Nordrivale THW Kiel.
Das deutsche Duell möchten beide Teams gerne vermeiden. Allerdings sagte THW-Kapitän Filip Jicha: „Mein Wunsch ist es, wieder zum Final Four nach Köln zu kommen. Dafür müssen wir jede Mannschaft, die unseren Weg kreuzt, aus dem Weg räumen. Es ist also egal, wer der Achtelfinalgegner wird.“ Außer auf die SG können die „Zebras“ auf Montpellier AHB aus Frankreich oder Aalborg HB aus Dänemark treffen.
Auch am Tag nach dem Spiel lief es für die Flensburger nicht rund. Auf der Rückreise aus Polen blieben sie am Airport Frankfurt/Main hängen. Der gebuchte Weiterflug nach Hamburg war gestrichen. „Wir warten auf Informationen und sind gerade nicht so gut drauf“, gab Torhüter Mattias Andersson via Twitter zu. Vranjes hingegen blieb locker und twitterte: „In meinem nächsten Leben werde ich Pilot.“
Mögliche Widersacher der Rhein-Neckar Löwen, die die Gruppenphase nach der bitteren 28:35-Heimschlappe gegen Vardar Skopje als Dritte beendeten, sind Paris St. Germain, KIF Kolding (Dänemark) und Pick Szeged (Ungarn). Sowohl die Mannheimer als auch die Flensburger müssen im entscheidenden Rückspiel auswärts antreten.