Wettaffäre: Karabatic soll nach WM-Sieg auf Anklagebank
Paris (dpa) - Knapp eine Woche nach dem Titelgewinn bei der Handball-WM in Katar werden Frankreichs Superstar Nikola Karabatic und zwei seiner Teamkollegen von einer Wettaffäre eingeholt.
Die Staatsanwaltschaft in Montpellier forderte, dass der frühere Kieler und aktuelle Profi des FC Barcelona, sein Bruder Luka und Samuel Honrubia wegen Betrugs und Manipulation eines Liga-Spiels in Frankreich im Jahr 2012 vor ein Strafgericht gestellt werden.
Wie französische Medien unter Berufung auf Justizkreise berichteten, sollen neben den Weltmeistern dem Antrag nach weitere 14 Personen, darunter auch der Göppinger Primoz Prost, auf die Anklagebank. Bei den anderen Beschuldigten handelt es sich um weitere ehemalige und aktuelle Profis des französischen Rekordmeisters Montpellier HB sowie um Frauen, Freundinnen und Bekannte der Spieler. Ihnen drohen bis zu fünf Jahre Haft und Geldstrafen.
Insgesamt acht Handballer werden beschuldigt, das Spiel von MHB bei Cesson-Rennes (28:31) im Mai 2012 manipuliert und so Verwandten und Bekannten Wettgewinne von insgesamt rund 250 000 Euro ermöglicht zu haben. Der Anwalt der Karabatic-Brüder, Jean-Marc Nguyen Phung, sagte im Fernsehen, sein Mandant habe eingeräumt, die umstrittenen Wetten getätigt zu haben. Wetten seien in Frankreich aber legal. Spielmanipulation könne den Karabatics nicht zur Last gelegt werden, da sie damals in Rennes nicht gespielt hätten. Der Prozess solle bei Richterzustimmung im September beginnen.