WM-Zwischenzeugnis der deutschen Handballer
Berlin (dpa) - Der Einzug der deutschen Handball-Nationalmannschaft ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft gibt Anlass zu einem Zwischenzeugnis der Spieler.
Silvio Heinevetter: Die Nummer 1 im deutschen Tor besitzt diesen Status zurecht. Hat sich aus einem Tief herausgekämpft. Der Berliner Schlussmann begeistert mit spektakulären Paraden.
Carsten Lichtlein: Nimmt seine Rolle als Torhüter Nummer 2 klaglos an. Ist verlässlich als Konkurrent und Partner von Heinevetter. Hatte gegen Argentinien einen großen, spielentscheidenden Auftritt.
Stefan Kneer: Vielseitig einsetzbarer Ersatzmann. Vertrat sowohl Oliver Roggisch in der Abwehr als auch Sven-Sören Christophersen im Angriff. Bester Torschütze im Achtelfinale gegen Mazedonien.
Oliver Roggisch: Der Kapitän und Abwehrchef spielt sein bislang bestes Turnier. Mit Übersicht und Auge dirigiert er tadellos die Deckung. Hat erstmals ebenso viele Tore wie Zeitstrafen - vier.
Patrick Wiencek: Der Kreisläufer mit dem Spitznamen „Bambam“ hat sich zur festen Größe gemausert. Seit seinem Wechsel nach Kiel sind die Fortschritte in der Abwehr, aber vor allem im Angriff unübersehbar.
Tobias Reichmann: Der Rechtsaußen ist ein Sprungwunder. Als zweiter Mann hinter Patrick Groetzki agiert er solide. Könnte öfter aus der zweiten Reihe werfen.
Kevin Schmidt: Der Mann ohne Nerven vom Punkt. Zehn von zwölf Siebenmetern hat der Linksaußen verwandelt. Spielt bei seinem WM-Debüt mutig auf und überzeugt mit 87 Prozent Trefferquote.
Steffen Fäth: Rückraumspieler mit Perspektive. Könnte sich mehr zutrauen. Kuriosität: Wurde gegen Argentinien nicht eingesetzt, in der offiziellen Statistik aber als Schütze eines Tores geführt.
Christoph Theuerkauf: Motivator und Antreiber im Team. Der Kreisläufer ist ein Spezialist für den Angriff. Beim Torwurf ist er sehr abschlussstark.
Patrick Groetzki: Der Rechtsaußen profitiert von Tempogegenstößen. Zehn von elf Kontern hat er zu Toren verwertet. Kann sich von der Außenposition noch steigern.
Steffen Weinhold: Der Linkshänder übernimmt Verantwortung im Rückraum. Hat dort Adrian Pfahl als Nummer 1 abgelöst. Ist als intuitiver Werfer für Überraschungstore gut.
Martin Strobel: Sehr sachlicher Spielmacher. Seine Stärken hat er in erster Linie gegen offensive Gegner. Hat in Spanien seine oft vermisste Wurfkraft und -genauigkeit unter Beweis gestellt.
Michael Haaß: Ist der zentrale Spieler im Team. In der Abwehr neben Roggisch Garant für eine starke Defensive, im Angriff gereifter Spiellenker. Fürs deutsche Spiel unverzichtbar.
Adrian Pfahl: Der rechte Rückraumspieler hat noch das größte Steigerungspotenzial in der Mannschaft. Wirkt im Angriff mitunter gehemmt. Agiert solide in der Defensive.
Dominik Klein: Der explosive Linksaußen besticht durch seine Torwurfquote beim Konter von mehr als 90 Prozent. Erkämpfte in der Abwehr sieben Bälle durch Steals.
Sven-Sören Christophersen: Der Rückraumspieler ist nach einer Knieverletzung noch wieder nicht in Bestform, steigert sich aber. Agiert bislang in der Abwehr wirkungsvoller als im Angriff.