Jetzt wird’s eng für Büskens
Der Trainer verliert mit Fortuna das Heimspiel gegen Karlsruhe mit 0:2.
Düsseldorf. 90 Zweitliga-Minuten spiegeln den Seelenzustand eines ganzen Vereins wider. Beim 0:2 gegen den Karlsruher SC waren die Probleme von Fortuna Düsseldorf mit Händen zu greifen. Eine verunsicherte Mannschaft ohne Vertrauen, ohne Halt, die bei einem Gegentor auch noch den letzten Funken Hoffnung auf Besserung verliert.
27 500 Fans erwarteten von ihrer Mannschaft Wiedergutmachung für die 0:3-Blamage in Aue. Die Anspannung war nach Wochen der Krise zu spüren. Skepsis waberte durch das Stadion. Aber die Düsseldorfer Fußballer bemühten sich. Gefällige Kombinationen über die Außenbahn, Präsenz in den Zweikämpfen, wenn auch noch keine Torgefahr. Man ist dankbar geworden in Düsseldorf. Auch für die kleinen Dinge. Nach dem ersten guten Angriff (5.) schien der von Trainer Mike Büskens beschworene Schulterschluss mit den Anhängern gelingen zu können.
Doch wie aus dem Nichts hatte Karlsruhe eine hundertprozentige Chance (16.) — auch wenn van der Biezen vergab, reichte das, um die Fortuna zu verunsichern. Die zarte Hoffnung dahin, die Angst vor einem neuen Versagen kroch nach Wochen der Krise wieder in die Köpfe. Düsseldorf verlor den Zugriff auf das Spiel. Kassierte das 0:1 (28.) durch Selcuk Alibaz. Und war wieder genau dort, wo man nicht mehr sein wollte. Verunsichert, im Rückstand.
Was folgt, sind Krisensymptome: Rote Karte für Fortunas Mathis Bolly (70.) wegen einer dummen Tätlichkeit, direkt danach das 0:2 durch Dominic Peitz (72.), Schulterzucken, Galgenhumor und Häme auf den Rängen. Diese Saison, bisher ein einziges Missverständnis, fühlt sich an wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung. „Büskens raus!“, „Vorstand raus!“, „Mannschaft raus!“ schallte es von den Tribünen.
Der Trainer war nach dem Spiel angegriffen, sein Job so unsicher wie nie. Büskens sagt: „Ich kann kämpfen. Ich habe immer gekämpft und werde immer kämpfen.“ Er habe auch das Gefühl, dass seine Mannschaft noch kämpfe. Viel mehr gibt es bei Fortuna momentan nicht zu sagen. Verzweiflung ist spürbar, beinahe Ohnmacht.