ARD-Bericht: Doping-Mittel in Kenia
Amsterdam (dpa) - Im bekannten kenianischen Höhentrainingslager Iten soll nach einem Medienbericht auch mit Doping an Ausdauer und Schnelligkeit gearbeitet werden.
Ein ARD-Fernsehbericht zeigt, wie verbotene Mittel wie EPO und gebrauchte Spritzen in Mülltonnen gefunden wurden. Außerdem wird darüber berichtet, wie einfach es nach wie vor zu sein scheint, Dopingmittel in dem afrikanischen Land zu kaufen. „Die neuen kenianischen Läufer, die aus dem Nichts kommen, sind Doper“, sagte ein nicht genannter Trainer eines Olympiasiegers der ARD.
Gezeigt werden in dem Filmbeitrag auch zwei Ärzte, die Auskunft geben, welche Dopingmittel sie vertreiben und wie diese genutzt werden. Zu den Kunden soll unter anderen auch ein britischer Läufer gehören. „Die Informationen sind sehr schockierend. Man sieht, dass wir eine Menge Probleme an der Basis haben“, sagte der Vorsitzende der kenianischen Nationalen Anti-Doping-Agentur, Japhter Rugut, der ARD. „Wir wollen bei den Olympischen Spielen mit einer sauberen Mannschaft antreten.“
Kenia war bei der Leichtathletik-WM 2015 in Peking die erfolgreichste Nation. Das Land hat erst vor Kurzem ein Anti-Doping-Gesetz verabschiedet. Das Internationale Olympische Komitee hatte angekündigt, besonders Kenias Athleten vor den Rio-Spielen auf Doping außerhalb von Wettkämpfen testen lassen zu wollen.