Diskuswerfer Harting zum achten Mal deutscher Meister
Ulm (dpa) - Olympiasieger Robert Harting hat bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Ulm seinen achten Titel hintereinander gewonnen.
Harting ließ sich auch nicht davon irritieren, dass ein Gewitter den Diskus-Wettbewerb verzögerte. Der dreifache Weltmeister aus Berlin setzte sich mit 66,67 Metern durch. Damit blieb er hinter seiner Saisonbestweite von 68,47 Metern.
„Ich habe die nächsten zwei Wochen noch viel zu tun“, sagte Harting der ARD, nicht ganz zufrieden. „Ich hätte mir anderes Wetter gewünscht. Dann hätte ich andere Würfe aus dem Training zeigen können.“ Rang zwei belegte wie im Vorjahr sein Dauerrivale Martin Wierig: Der Magdeburger kam auf 64,94. Dritter wurde dessen Clubkollege Daniel Wrobel mit 62,72.
Im Speerwurf hat Linda Stahl ihren Titel verteidigt. Die Leverkusenerin siegte mit 63,55 Metern. Zweite wurde ihre Clubkollegin Katharina Molitor mit 63,40 vor Christin Hussong aus Zweibrücken (60,45). Stahl blieb damit deutlich hinter ihren 67,32 Metern zurück, mit der sie die Weltjahresbestenliste anführt. Weltmeisterin Christina Obergföll, die eine Babypause einlegt, saß mit Söhnchen Marlon und Ehemann Boris auf der Tribüne im Donaustadion.
Hammerwerfer Markus Esser holte in Ulm bereits den achten Titel seit 2006. Der Leverkusener gewann mit 75,18 Metern, verfehlte aber erneut die Norm für die Europameisterschaften vom 12. bis 17. August in Zürich. Zweiter wurde Alexander Ziegler aus Staufen mit 75,15 Metern vor dem Leverkusener Sven Möhsner, der auf 71,54 Meter kam.
Einje Premiere erlebte Tobias Scherbarth: Der Leverkusener krönte sich zum ersten Mal zum deutschen Stabhochsprung-Meister. Scherbath siegte nach einer Regenunterbrechung mit 5,60 Meter. Titelverteidiger Malte Mohr aus Wattenscheid enttäuschte mit einem „Salto nullo“ über 5,30 Meter. Weltmeister Raphal Holzdeppe (Zweibrücken) hatte die Saison wegen Formschwäche abgebrochen, der Olympia-Zweite Björn Otto fehlte verletzt. Zweiter wurde Scherbarths Clubkollege Marvin Caspari (5,40) vor Daniel Clemens (Zweibrücken/5,30).
Der WM-Fünfte Homiyu Tesfaye hat über 1500 Meter überraschend eine Niederlage hinnehmen müssen. Timo Benitz von der LG Nordschwarzwald gewann in 3:57,53 Minuten vor dem favorisierten Frankfurter (3:57,81), der im Endspurt nichts mehr zuzusetzen hatte. Beide Läufer haben sich schon für die Europameisterschaft vom 12. bis 17. August in Zürich qualifiziert. In dem langsamen Rennen verpasste der Berliner Carsten Schlangen als Dritter in 3:57,98 Minuten erneut die EM-Norm (3:37,70).
Der neue deutsche 100-Meter-Rekordhalter Julian Reus verzichtete auf einen Start über 200 Meter. „In zwei Wochen ist die EM. Da steht eine sehr große Aufgabe an. Jetzt will ich Kräfte sammeln und kein Risiko eingehen“, sagte der Wattenscheider.