Nach Trainingsunfall im Rollstuhl Kira Grünberg: "Es ist ein genauso schönes Leben"

Bei einem Trainingsunfall Ende Juli dieses Jahres brach sich die österreichische Stabhochspringerin Kira Grünberg den Halswirbel und ist seitdem querschnittsgelähmt. In einem Interview mit dem ORF sprach die 22-Jährige über ihr neues Leben.

Ende Juli brach sich die österreichische Stabhochspringerin Kira Grünberg den Halswirbel und ist seitdem querschnittsgelähmt.

Foto: Reinhard Eisenbauer

Düsseldorf. Täglich trainiert Kira Grünberg. So wie früher. Ihre Arme kann die gelähmte Sportlerin wieder heben, nun geht es darum die Beweglichkeit der Finger zu mobilisieren, damit sie wieder alleine essen kann. Im Moment wird sie noch von ihrer Mutter gefüttert und auch wenn es am Auge juckt oder eine Haarsträhne stört, ist die Mutter der verlängerte Arm der Tochter.

Die beiden sind ein eingespieltes Team: "Früher als die Kira klein war, da habe ich sie auch betreut und jetz wo der Unfall passiert ist, kommt man in eine Rolle rein und man sagt sich: das ist jetzt so", erzählt die Mutter. "Die Eltern wissen, was ein Kind braucht. Ob sie ein Baby füttern oder ein älteres Kind, das ist fast das gleiche", ergänzt Kira Grünberg lächelnd.

Dass die österreichische Meisterin im Stabhochsprung überhaupt schon im Rollstuhl sitzen und Übungen absolvieren kann hat sie ihre guten sportllichen Konstitution zu verdanken. Sie sei es gewohnt, sich mit ihrem Körper auseinanderzusetzen. Zusammen mit Physiotherapeuten und Ergotherapeut trainiert sie genauso ambitioniert wie früher im Sport.

Ganz sachlich erzählt Grünberg in dem Interview mit Christoph Feuerstein vom ORF vom Unfallhergang und die Innsbruckerin ist ebenso abgeklärt was ihre Zukunft betrifft. Zusammen mit den Eltern und ihrem Manager werden Pläne für eine Stiftung in Angriff genommen. Nur einmal kullern ein paar Tränen die Wangen runter, als sie sich wieder bewusst wird, wie ihr Vater und ihre Mutter, die bei dem Unfall dabei waren, gelitten haben.

Kira Grünberg macht den Eindruck, als wenn ihr Leben einfach so weiter geht: "Ich lebe so wie früher, nur eben im Rollstuhl. Mein Kopf hat sich nicht verändert. Mein Geist ist der gleiche geblieben. Es ist ein genauso schönes Leben." red